Artikel vom 30.07.2007, Druckdatum 22.11.2024

Fotovoltaik in Fürth: Ein Müllberg versorgt 1.000 Personen mit Strom

1.000 Jahre alt und so up-to-date: Fürth, die fränkische Stadt, die derzeit ihr 1.000-jähriges Jubiläum feiert, hat eines der 50 größten Solarkraftwerke der Welt. Der Solarberg Atzenhof kann 250 Vierpersonenhaushalte mit Strom versorgen. Mittlerweile bedecken 5.600 Solarmodule den Südhang der ehemaligen Mülldeponie und erzeugen rund 957.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Damit wird die Umwelt um 670 Tonnen CO2 entlastet. Durch die Nutzung des noch vorhandenen Deponiegases werden noch einmal 800 Tonnen CO2 eingespart.

Standort der Fotovoltaik Anlage ist eine 1,7 Hektar große Teilfläche am Südhang des Müllbergs Atzenhof. Jeweils 18 Solarmodule werden zu einem Modultisch zusammengefasst, der im Erdreich verankert wird. Rund 350 dieser Modultische wurden am Südhang der früheren Deponie montiert. Die Südorientierung und die erhöhte Lage der Anlage garantieren einen größtmöglichen Energieertrag. Die statische Auslegung der Fundamente ist so berechnet, dass Schneelasten von 75 Kilogramm pro Quadratmeter sicher aufgenommen werden können. Als Material für die Unterkonstruktion wurde feuerverzinkter Stahl gewählt.

Die bayerische Stadt geht aber noch weiter: Gerade hat sie das Projekt „Solarpark 1.000 Jahre Fürth“ vorgestellt. Dabei werden auf Fürths Dächern Solarzellen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 1.000 Kilowattpeak installiert. Die Bürgerinnen und Bürger können sich über einen Fonds am Solarpark beteiligen.

„Gerade Kommunen können bei der Förderung alternativer Energien wichtige Impulse setzen“, ist Johann Gerdenitsch, der Solarbeauftragte der Stadt Fürth überzeugt. „In vielen Städten und Gemeinden gibt es Bürgersolaranlagen, aber immer noch sind auf einer Vielzahl von öffentlichen Gebäuden Dachflächen ungenutzt, die sich perfekt für die Erzeugung von Solarenergie eignen würden. In Fürth haben wir dieses Potenzial erkannt.“

Jetzt machte auch die Sun EcoTour des jungen Journalisten Martin Müller, Fahrer des Sun EcoRider genannten Hybrid-Liegerades, Station in Fürth. Er war am 7. Juli zu seiner Reise durch Deutschland gestartet. Müllers Tour geht weiter nach Hessen, wo in Zwingenberg das Unternehmen SurTec eine Chemiefabrik als Passivhaus errichtet hat. Anschließend fährt der Autor des Blogs www.im-strom-der-zeit.de in den Osten unserer Republik zu weiteren Zielen.

Quelle: Stadt Fürth, ppenergie



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