Artikel vom 24.08.2007, Druckdatum 01.05.2024

Solarthermie lässt auch Ferkelherzen höher hüpfen

Damit es seine Ferkel schön warm haben, setzt Theo Wessel aus Fürstenau-Schwagstorf auf Solarthermie Vor knapp zwei Jahren entschied sich der Landwirt, die Wärmeversorgung für seine Schweinezucht und sein angrenzendes Wohnhaus auf Solarwärme umzustellen. Während es den Ferkeln vermutlich egal ist, mit welcher Wärmequelle die Ferkelnester des Hofes geheizt werden, sind für Theo Wessel die halbierten Energiekosten entscheidend. „Noch im Jahr 2005 hatte ich einen Heizölverbrauch von rund 12.000 Litern, im vergangenen Jahr waren es nur noch 6.000 Liter“, rechnet er vor. „Ich freue mich jedes Mal, wenn die Sonne scheint.“

Bei seiner Suche nach einer geeigneten solarthermischen Anlage hat sich Theo Wessel für den Bund Solardach (BUSO) entschieden. Die 100 Quadratmeter große Kollektorfläche ersetzt die Ziegel der alten Dachfläche des Nebengebäudes. Dadurch bleibt der ursprüngliche Charakter des Hauptgebäudes gewahrt. Diese gekonnte Verknüpfung brachte Theo Wessel unlängst auch den Solardachpreis 2007 in der Kategorie landwirtschaftliche Gebäude ein. 

Eine individuelle Lösung wurde auch für die Speicherung der kostenlosen Sonnenwärme konzipiert. Der 5.000 Liter fassende Pufferspeicher, der sich im Stallgebäude befindet, wurde aufgrund seiner Größe direkt im Gebäude geschweißt. Dadurch konnte der Raum in seiner ganzen Größe optimal ausgenutzt werden. Insgesamt betreibt Theo Wessel seine Ferkelzucht mit 100 Sauen und 25 Abferkelplätze, die ganzjährig beheizt werden müssen.

Während die Solarwärme für den Landwirt mittlerweile das Selbstverständlichste von der Welt ist, muss er zugeben, dass er anfangs selbst skeptisch war. Das hat sich freilich grundlegend geändert und er gibt seine Erfahrungen gerne weiter. „Das Schöne an der Solaranlage ist, dass man damit überhaupt keine Arbeit hat. Ich kontrolliere nur von Zeit zu Zeit den Wärmemengenzähler und freue mich an den Erträgen“, so Theo Wessel. Nach rund acht Jahren werde sich die Anlage wohl amortisiert haben, schätzt der Landwirt ein.

Die hohen Energiekosten, aber auch die Futterpreise, die durch den stetig wachsenden Bedarf der Biogasproduzenten steigen, machten es den Betrieben schwer, auf ihre Kosten zu kommen. Gerade im Bereich der Ferkelzucht mit dem ganzjährigen Wärmebedarf ist deshalb eine Solarwärmeanlage eine ideale Möglichkeit, die Kosten entscheidend zu senken, ist Theo Wessel überzeigt. 

„Jetzt überlege ich, wie ich auch die restlichen 6.000 Liter Öl ersetzen kann“, verrät Theo Wessel seine Pläne für die Zukunft. Auch wenn er sich noch nicht entschieden hat, kommt Chinaschilf, auf eigenen Flächen angebaut, seinen Vorstellungen von der Energieautonomie momentan am nächsten.

Quelle: BUSO Bund Solardach eG
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