Artikel vom 27.08.2007, Druckdatum 24.11.2024

Bergwachtstation wird umweltgerecht ver- und entsorgt

Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Berlin, über 6.600 Projekte mit einem Finanzvolumen von fast 1,2 Milliarden Euro gefördert. Eines davon ist auch die DBU-Förderinitiative zur umweltgerechten Ver- und Entsorgung von Berg- und Schutzhütten. Die Bergwachtbereitschaft Penzberg beispielsweise versorgt ihre Diensthütte auf 1.300 Metern Höhe umweltgerecht mit Wasser und Energie und kann zugleich Abwasser schonend entsorgen. Seit Kurzem gibt es außerdem ein neues Energiesystem mit einer leistungsstärkeren Fotovoltaik Anlage

Zur umweltgerechten Wasser- und Energieversorgung sowie Abwasserentsorgung arbeitet die Bergwachtbereitschaft, deren Hütte am Rabenkopf zwischen Benediktbeuern und Kochel rund 500 Übernachtungen im Jahr verzeichnet, mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen. Die DBU förderte die Planung und Umsetzung des Projekts mit 100.000 Euro. Im jüngsten Schritt wurde eine neue Fotovoltaikanlage installiert und der sogenannte Rottetunnel erweitert, in dem fäkale Abfälle biologisch zersetzt werden.

Messungen hatten ergeben, dass die Temperatur im Inneren des Rottetunnels bei der derzeitigen Energieversorgung in den kalten Monaten nicht durchgängig bei mindestens zehn Grad gehalten werden kann, um den notwendigen biologischen Prozess zu ermöglichen. Das wird jetzt durch elektrische Heizelemente erreicht, die im Tunnelboden eingebaut sind. Für den Betrieb dieser Spezial-Heizung wird im Rahmen des Projektes ein neues Energiesystem mit einer leistungsstärkeren Fotovoltaik Anlage installiert.

Die am Rabenkopf modellhaft umgesetzten Maßnahmen sollen auch auf andere Hütten übertragen werden können. Die Bergwacht Penzberg informiert die Besucherinnen und Besucher dazu regelmäßig über das Gesamtprojekt. „Die Diensthütte ist mittlerweile nicht nur Sitz der Bergwachtbereitschaft und Ausbildungsstätte, sondern zunehmend auch zum Ort der Umweltbildung geworden“, freut sich DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde über die erweiterte Funktion des Demonstrationszentrums. Es gebe von der Rabenkopf-Hütte aus unter anderem Naturschutzstreifen und Wanderungen mit der Bergwacht.

„Diese umwelt- und ressourcenschonenden Projekte sind nur einige von vielen, die zeigen, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht ausschließen", betont Brickwedde. Die Stiftung freue sich, wenn sie auch in Zukunft viele derartig hervorragende Projektideen vorgeschlagen bekomme. Denn die stärkten nicht nur der gebeutelten Umwelt den Rücken, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Die DBU fördere deshalb seit Jahren die Kreativität kleiner und mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gebe Anreiz für ökologische Innovationen in diesen Betrieben.

Die DBU ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen Umwelt die größte der Welt. Die Stiftung vergibt jährlich den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis, der zugleich der höchstdotierte Umweltpreis Europas ist.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
                                                                 News_V2