Artikel vom 04.09.2007, Druckdatum 22.11.2024

Bis zu 70 Prozent des Energieverbrauchs reduzieren

Mit einem neuen Darlehensprogramm sollen in Nordrhein-Westfalen alte Sozialwohnungen saniert und dadurch die Nebenkosten der Mieterinnen und Mieter gesenkt werden. Bedarf für eine bessere Wärmedämmung, neue Fenster oder Heizungen sieht die Landesregierung in 200.000 alten Sozialwohnungen. Das zinsgünstige Darlehen aus dem Wohnungsbauprogramm des Landes richtet sich vor allem an Genossenschaften.

Ohne eine staatliche Sonderförderung wäre eine breite Gebäudesanierung in Sozialwohnungen nicht zu erreichen, sagte NRW-Energieministerin Christa Thoben. Schließlich seien Mieterhöhungen dort rechtlich begrenzt und die zulässigen Spielräume in den meisten Fällen bereits ausgeschöpft, ergänzte ihr Kollege, NRW-Bauminister Oliver Wittke. Mieter/innen könnten insofern davon ausgehen, dass ihnen in energieeffizienten Sozialwohnungen die Hälfte der Einsparungen zugute kämen. In NRW gibt es insgesamt 715.000 Sozialwohnungen.

Das NRW-Darlehen ergänzt das Sanierungsprogramm der Bundesregierung mit der KfW-Förderbank. Thoben kritisierte die verschlechterten Bedingungen, insbesondere bei den Zinskonditionen, und kündigte an, sich beim Bundesbauminister für Nachbesserungen einzusetzen. Im vergangenen Jahr wurden aus dem Programm Darlehen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro für rund 62.000 Wohneinheiten in NRW bewilligt.

Nach Angaben der Landesregierung wurden drei Viertel der 8,3 Millionen Wohnungen in NRW vor der 1978 in Kraft getretenen ersten Wärmeschutzverordnung gebaut. „Mit moderner Heiztechnik, einer guten Fassaden- und Dachdämmung sowie einer neuen Wärmeschutzverglasung können wir hier bis zu 70 Prozent des Energieverbrauchs reduzieren und damit effektiv zum Klimaschutz beitragen“, sagte Thoben.

Um bis 2020 rund 20 Prozent Energie und CO2 einzusparen, müsse der Energieverbrauch bei 40 Prozent aller Gebäude halbiert werden. Dies erfordere wiederum eine Verdreifachung der Sanierungsrate auf drei Prozent des Bestands, hieß es. Expert/innen errechnen daraus ein Potenzial von 100.000 neuen Arbeitsplätzen in der Baubranche.

Quelle: dpa, verivox 


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