Artikel vom 05.09.2007, Druckdatum 18.04.2024

BSW-Solar erwartet Nachfrageschub bei Solarthermie-Anlagen in Mehrfamilienhäusern

Das Bundesumweltministerium hat in diesem Jahr die Förderung für Solarthermie Anlagen in Mehrfamilienhäuser verdreifacht und der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) hat zudem sein Informationsangebot verstärkt: Ziel ist, den Energiebedarf und damit die Heizkosten auch in Mehrfamilienhäusern (und damit häufig Mietwohnungen) deutlich zu reduzieren. Da ein Wärmegesetz zur Nutzung von Erneuerbaren Energien in Vorbereitung ist, erwartet der BSW-Solar einen Nachfrageschub bei Solarthermie Anlagen in Mehrfamilienhäusern.

Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung haben in den vergangenen Jahren einen starken Aufschwung erlebt, allein im Jahr 2006 ist die Nachfrage in Deutschland um 58 Prozent gestiegen, so BSW-Solar. Im Mietwohnungsbereich müssen jedoch die Vermieter investieren, während die Mieter profitieren. Deshalb, so der BSW, nutzen bislang nur wenige Mehrfamilienhäuser die umweltfreundliche Solarwärme.

Einzelne Wohnungsgesellschaften haben jetzt jedoch eine Lösung gefunden: Im Rahmen der Heizungsmodernisierung wird auch eine Solarwärmeanlage installiert und deren Mehrkosten auf die Kaltmiete umgelegt. Da die Einsparungen bei den Heizkosten im Regelfall größer sind als die Erhöhung der Kaltmiete, zahlen die Mieter unter dem Strich trotzdem weniger Warmmiete als zuvor. So profitieren Vermieter/in, Mieter/in und die Umwelt.

Das Bundesumweltministerium ist sich mit der Solarbranche einig, dass die Potenziale in Mehrfamilienhäusern nun systematisch erschlossen werden sollen. In einem ersten Schritt wurde die Förderung für Solarwärmeanlagen auf Mehrfamilienhäuser im Marktanreizprogramm verdreifacht. Anlagen bis 40 Quadratmeter Kollektorfläche erhalten einen Zuschuss des Bundesamt für Wirtschaft (BAFA), über 40 Quadratmeter große Anlagen erhalten ein zinsgünstiges Darlehen mit Teilschulderlass der KfW. Um die Besitzerinnen und Besitzer von Mehrfamilienhäusern über die Vorteile der Solarwärmeanlagen, die Fördermöglichkeiten und die Technik zu informieren, ist vom kommenden Jahr an die Durchführung einer Informationskampagne geplant.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) arbeitet seit einigen Jahren gemeinsam mit Partnern im Europäischen Projekt SOLARGE daran, den Einsatz von Solarwärmeanlagen im Mietwohnungsbereich zu stärken. Im Rahmen des Projektes arbeiten acht europäische Länder zusammen und haben u.a. eine Datenbank über realisierte Anlagen erstellt (www.solarge.org). SOLARGE wird gefördert durch das Programm Intelligent Energy - Europe der Europäischen Kommission.

Quelle: BSW-Solar

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