Artikel vom 08.09.2007, Druckdatum 22.11.2024

Gleichgültigkeit, Gewohnheit - oder Unwissenheit?

Ob in Bürogebäuden, Krankenhäusern oder in Produktionsbetrieben: Auch durch energiebewusstes Verhalten lassen sich die Energieverbräuche senken – ohne dass die Beschäftigten auf Komfort verzichten müssen. Dennoch ist das Energiesparen durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vielerorts immer noch ein „schlafender Riese“. Mit der Frage, welche Rolle der „Faktor Mensch“ bei der Energieverbrauchsreduzierung spielt, wird sich EnergieAgentur.NRW und Technische Akademie Wuppertal im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums am 22. November 2007 in Wuppertal beschäftigen.

„Nur wenige Unternehmen und Kommunen führen konsequente und langfristige Initiativen durch, deren Ziel es ist, die Energiekosten durch energiebewusstes Verhalten der Beschäftigten zu reduzieren“, erklärt Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Daher veranstalten EnergieAgentur.NRW und Technische Akademie Wuppertal im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums am 22.11.2007 in Wuppertal eine Tagung zur Reduzierung der Energieverbräuche durch sensibilisiertes Nutzerverhalten. Den Schwerpunkt dieser Veranstaltung bilden bereits realisierte Projekte und Initiativen, die beispielgebend sein sollen für andere Unternehmen und Kommunen.

Die Gründe für menschliche Einstellungen und Verhaltensweisen sind oft diffiziler als die Logik technischer Mechanismen und Abläufe. Und so sieht man sich im Kontext der Energieverbrauchsreduzierung mit zahlreichen Fragen rund um den „Faktor Mensch“ konfrontiert, welche die erfolgreiche Nutzermotivation erschweren: Warum gehen die Menschen am Arbeitsplatz verschwenderisch mit Energie um? Ist ihnen bewusst, dass sie Energie verschwenden, oder verhalten sie sich unbewusst verschwenderisch? Verhalten sie sich am Arbeitsplatz weniger sparsam als zuhause? Welche Rolle spielen Gleichgültigkeit, Unwissenheit und Gewohnheit bei der alltäglichen Energieverschwendung? Und vor allem: Durch welche Maßnahmen, mit welcher Art der Ansprache und über welche Kommunikationswege und -instrumente können die Beschäftigten erfolgreich dazu motiviert werden, sich am Arbeitsplatz energiebewusster zu verhalten?

Die Tagung versteht sich als „Weckruf für den schlafenden Riesen Nutzermotivation“, sie widmet sich diesen und weiteren Fragen zum „Faktor Mensch“ – einleitend zunächst aus der Perspektive der wissenschaftlichen Umweltpsychologie, im weiteren Verlauf aber vor allem aus dem Blickwinkel der erfahrungsgesättigten Praxis. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bilden bereits realisierte Projekte und Initiativen, die beispielgebend sein sollen für andere Unternehmen und Kommunen. Ihr Spektrum umfasst einwöchige Projekte in kleineren Verwaltungen ebenso wie langfristige Kampagnen in großen Unternehmen und Organisationen.

Zwei Workshops mit je drei Impuls-Referaten bieten dem Erfahrungsaustausch zu Hemmnissen und Erfolgsfaktoren ausreichend Raum. Abgerundet wird die von Thomas Heyer vom WDR moderierte Tagung durch eine Podiumsdiskussion, die Wissenschaftler und projektverantwortliche Dienstleister und Arbeitgeber miteinander führen werden: Sie diskutieren die Frage nach den Bedingungen einer dauerhaften Verhaltensänderung innerhalb der Belegschaften.

Die Tagung ist Teil der Initiative „NRW spart Energie“ des NRW-Wirtschaftsministeriums. Das komplette Tagungsprogramm ist im Internet zu finden unter: www.energieagentur.nrw.de.

Quelle: EnergieAgentur.NRW
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