Artikel vom 12.12.2007, Druckdatum 19.04.2024

Conergy AG: „Für Zäsur entschieden“

Der Vorstand der Conergy AG will das Unternehmen als fokussierten Anbieter im Solarstromgeschäft neu ausrichten und die Ertragskraft des Unternehmens nachhaltig stärken, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Hamburger Unternehmens. „Der neue Vorstand hat sich für eine Zäsur entschieden, die Conergy binnen kurzem wieder auf Erfolgskurs bringen wird. Conergy richtet sich auf seine ertragsstarken Aktivitäten aus, gibt sich eine straffere Struktur und bereinigt einmalig bilanzielle Altlasten im Rahmen einer konservativen Ausrichtung“, so Dieter Ammer, Vorstandschef von Conergy. Derzeit wird von einem Personalabbau von weltweit rund 500 Mitarbeitern ausgegangen.

„Mit diesen Maßnahmen fühlen wir uns für die kommenden Jahre wieder gut aufgestellt“, so Ammer weiter. Der Vorstand habe in seiner Sitzung vom 11. Dezember 2007 folgende Maßnahmen beschlossen: 

1. Strategische Ausrichtung der Conergy AG als integrierter Anbieter im Solarstromgeschäft und Trennung von nicht-strategischen Aktivitäten in den Bereichen Biomasse und Solarthermie (einschließlich Wärmepumpen). Conergy wolle sich zukünftig als Anbieter von Systemlösungen auf das wachstums- und ertragsstarke Solarstromgeschäft fokussieren. Conergy trenne sich von den Geschäftsaktivitäten Biomasse und Solarthermie (einschließlich Wärmepumpen) und wird hierzu den Verkauf vorbereiten. Betroffen sind rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

2. Ab dem 1. Januar 2008 soll eine Holdingsstruktur mit drei eigenständig operierenden Sparten geschaffen werden. Die Holding wird sich laut Conergy auf wenige zentrale Funktionen beschränken und von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet werden. Dem Vorstand sollen Dieter Ammer (CEO), Pepyn Dinandt (COO) und Dr. Jörg Spiekerkötter (CFO) angehören. 

Mit dem Beginn des Jahres 2008 werde Conergy mit den drei Sparten COMPONENTS, SALES & SYSTEMS und PROJECTS operieren, die mit jeweils eigener Ergebnisverantwortung geführt würden. SALES & SYSTEMS wird von Philip von Schmeling und PROJECTS von Nikolaus Krane verantwortet. Interimistisch wird die Sparte COMPONENTS von Pepyn Dinandt geführt. 

In der Sparte COMPONENTS würden zukünftig alle Produktionsbereiche einschließlich der neuen, voll integrierten Solarfabrik Frankfurt (Oder) zusammen gefasst. Unter dem Dach von SALES & SYSTEMS würden die bisherigen Aktivitäten der Conergy und SunTechnics gebündelt. In der Sparte PROJECTS werde die erfolgreiche EPURON fortgeführt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

3. Verbesserung der Kostenstrukturen zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft. Maßnahmen zur Kostensenkung seien eingeleitet und würden unverzüglich umgesetzt. Diese umfassten auch Anpassungen der Personalstärke. Der Vorstand geht von einem Personalabbau von weltweit rund 500 Mitarbeitern aus. 

In seiner Sitzung am 11. Dezember 2007 habe der neue Vorstand eine korrigierte Prognose für das Geschäftsjahr 2007 erstellt. Nunmehr erwartet der Vorstand ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in einer Bandbreite von -150 bis -200 Millionen Euro. Diese korrigierte Prognose berücksichtigt neben einem deutlich verschlechterten operativen Ergebnis folgende wesentliche zusätzliche einmalige Effekte: Änderung der Bewertungsmethodik für Großprojekte (POC), Anpassung der Wertansätze einzelner Aktiva sowie Ergebnisbelastungen aus geplanten Restrukturierungsmaßnahmen. Der ganz überwiegende Teil der genannten einmaligen Effekte werde nicht liquiditätswirksam sein, so die Conergy.

Quelle: Conergy AG

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