Artikel vom 14.12.2007, Druckdatum 22.11.2024 | |
Haben Sie Kühlbedarf?? oder „Der Sommer 2008 kommt bestimmt!“ Bei der Auftaktveranstaltung Ende November zeigten der Energieexperte und Projektentwickler Carsten Hindenburg und die Energieagentur Regio Freiburg im Solar Info Center, wie mit Wärme gekühlt werden kann. Im Rahmen eines neuen Projektes werden nun in den nächsten Monaten geeignete Standorte für Kühl- und Klimaanlagen gesucht, die mit überschüssiger Niedertemperaturwärme aus Fernwärme, Abwärme aus Blockheizkraftwerken oder auch Solarthermie angetrieben werden. Ziel der Projektpartner ist es, thermisch angetriebene Kühlung zu einer deutlich größeren Verbreitung zu verhelfen. Die Region Südbaden wird mit voranschreitender Klimaveränderung zunehmend heißere Sommer erleben. Die Überhitzung von Wohn- und Arbeitsräumen, wie sie in den Rekordwärmejahren 2000 und 2003 zu erleben waren, werden damit in Zukunft weiter zunehmen. Was liegt da näher, als umweltfreundliche Kühlanlagen einzusetzen, die den Komfort in Hotels, Büros, Versammlungsräumen und Arbeitsstätten verbessern, ohne die Nachteile konventioneller Klimaanlagen zu haben, fragt Energieagentur Regio Freiburg. Denn auch wenn es paradox klinge, so sei es doch möglich, Kühlanlagen mit Wärme anzutreiben. Diese Wärme kann sowohl direkt von der Sonne geliefert werden oder aus industriellen Prozessen stammen, bei denen Überschuss-Wärme entsteht. Auch Gebiete, die mit Fern- oder Nahwärme beheizt werden, eigeneten sich, so die Energieagentur Regio Freiburg, da hier in der Regel im Sommer die Wärme nicht abgesetzt werden könne. Ferner sei auch die Kombination mit Abwärme aus Blockheizkraftwerken interessant. Bei der sehr gut besuchten Auftaktveranstaltung zum Projekt „Therm-CoolProfit“ Ende November wurde vorgestellt, welche Techniken bereits heute zur Verfügung stehen. Architekt/innen, Planer/innen, Gebäudebetreiber/innen und Investor/innen sind jetzt aufgerufen, sich bei einem der Projektpartner zu melden, wenn sie ein interessantes Objekt mit Kühlungs- oder Klimatisierungsbedarf haben. In einem zweistufigen Wettbewerb werden im Projektverlauf geeignete Standorte ausgewählt. „Wir prüfen die Objekte und identifizieren zunächst die TOP 30 und dann die TOP 5, bei denen mit einem wirtschaftlichen Betrieb einer thermisch angetriebenen Kühlung oder Klimatisierung zu rechnen ist. Dort führen wir dann eine geförderte Konzeptberatung durch“, so der Projektleiterund Geschäftsführer der SolCoolAirCon - Consulting Services, Carsten Hindenburg. Ende 2008 werden die ausgewählten fünf Projekte bei einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Referenten der Auftaktveranstaltung waren sich einig, dass die Systeme zur thermischen Kühlung technisch ausgereift sind. Grundsätzlich kann je nach System Wärme im Temperaturbereich von 50°C bis 150°C zum Antrieb von Kältemaschinen eingesetzt werden. Wärmequellen können also Fernwärme, Abwärme aus Industrieanlagen oder Blockheizkraftwerken und auch Solaranlagen sein. Es kommen bisher vorwiegend Absorptionskälteanlagen größerer Leistung zu Einsatz. Außerdem wurde bei der Auftaktveranstaltung auch über sogenannte sorptionsgestützte Klimatisierungsanlagen berichtet. Diese bieten in Verbindung mit einer speziellen Flüssigkeit die Möglichkeit Wärmeenergie verlustfrei zu speichern. Damit sind diese Anlagen auch speziell für die Kombination mit Solaranlagen aussichtsreich. Laut Aussage des Geschäftsführers der Firma Menerga, Dr. Jürgen Röben sind diese Klimaanlagen für den Einsatz in Büros und Verwaltungsgebäuden ab sofort verfügbar. Dr. Uli Jakob, Abteilungsleiter bei Firma SolarNext berichtete, dass seit diesem Jahr mehrere Hersteller mit kleinen Kältemaschinen auf den Markt kommen. Die Anlagen haben eine Kälteleistung von 5 bis 10 kW und können auch in kleinen Wohn- und Büroobjekten eingesetzt werden. „Wir freuen uns auf viele interessante Kontakte zu Objektbetreiber/innen und Planer/innen. Wir wollen zeigen, dass thermische Kühlung in der Region wirtschaftlich sinnvoll möglich ist“, so Rainer Schüle, Geschäftsführer der Energieagentur Regio Freiburg zum Abschluss der Auftaktveranstaltung. Bei dem anschliessenden Apero wurde bereits intensiv über konkrete Projekt diskutiert. Interessierte erhalten auf der Website www.thermcoolprofit.de weitere Informationen und können sich dort auch mit ihrem Objekt registrieren. Quelle: Energieagentur Regio Freiburg GmbH |