Artikel vom 22.01.2008, Druckdatum 28.03.2024

VDE-Studie: Stromverbrauch steigt bis 2025 um 30 Prozent

Der Stromverbrauch in Deutschland kann bis 2025 um etwa 40 Prozent sinken – vorausgesetzt, alle vorhandenen Technologiepotenziale werden genutzt und der Stromverbrauch beim Einsatz von Elektrogeräten bleibt auf dem heutigen Niveau. Ein „weiter wie bisher“ würde den Bedarf an elektrischer Energie dagegen um 60 Prozent steigen lassen. Diese Prognose präsentiert der VDE in seiner neuesten Studie „Effizienz- und Einsparpotenziale elektrischer Energie in Deutschland – Perspektiven bis 2025 und Handlungsbedarf“.

Schaffen wir es, den Mehrverbrauch bei neuen und zusätzlichen Anwendungen durch eine deutlich verbesserte Effizienz bei der Stromnutzung zu kompensieren, geht die Studie davon aus, dass der Bedarf an elektrischer Energie bis 2025 voraussichtlich um rund 30 Prozent zulegen wird. 

Hinsichtlich der Verbesserung der Effizienz sieht der Verband große Potenziale in der Kraft-Wärme-Kopplung die bis zu 30 Prozent Primärenergie einsparen könnte. Bei einer Erhöhung der Wirkungsgrade von Kleinmotoren von derzeit 40 bis75 Prozent auf mögliche 85 Prozent in den rund 100 Millionen Haushaltsgeräten rechnet der VDE mit Einsparungen von 8,2 TWh pro Jahr. Durch den Einsatz verbrauchssparender Geräte und energiesparendes Verhalten ließen sich allein die Stand-by-Verluste in den Haushalten um 5 bis 10 TWh reduzieren, was 1 bis 2 Prozent des gesamten Stromverbrauches entspricht, so der Verband.

Die größten Potenziale stecken jedoch in der Optimierung von Gesamtanlagen. Hier sind nach Angaben des VDE bis zu 40 Prozent Einsparungen realisierbar. „Für ein ‚weniger als bisher’ beim Strom benötigten wir einen beschleunigten und radikalen Technologiewechsel mit entsprechenden Rahmenbedingungen “, sagte VDE-Energieexperte Prof. Wolfgang Schröppel bei der Vorstellung der Studie in Berlin, „das aber ist wirtschaftlich nicht realistisch“. Notwendig seien nicht zuletzt die Aufklärung von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Veränderungen von Gewohnheiten und Verhalten. Dadurch ließen sich kurzfristig 10 bis15 Prozent Strom in den Haushalten sparen.

Quelle: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
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