Artikel vom 18.02.2008, Druckdatum 22.11.2024 | |
ZSW: Neues Testzentrum für solare Dünnschicht-Module Das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat sein neues Testzentrum für Fotovoltaik Dünnschicht-Module „DS-Lab“ in Betrieb genommen. Mit dieser deutschlandweit einzigartigen Einrichtung können jetzt auch Dünnschicht-Module exakt vermessen und umfassend geprüft werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonders wertvoll seien die Klimakammern des „DS-Lab“: Bis zu 1,5 x 1,8 Quadratmeter große Module können in beschleunigten Alterungstests extremen Bedingungen ausgesetzt werden – und so wertvolle Informationen für Hersteller und Entwickler liefern. Begünstigt durch den Siliziummangel erobere die Dünnschicht-Technik immer mehr Marktanteile. „Ob CIS, CdTe oder a-Si – mit dem DS-Lab können wir alle auf dem Markt befindlichen Solarmodule in Dünnschicht-Technik zuverlässig charakterisieren“, sagt Dieter Geyer, Leiter des neuen Testzentrums in Stuttgart. „Wir messen in Labor und Freiland und bestimmen die elektrische wie mechanische Qualität der Module.“ Das ZSW schließt damit eigenen Angaben zufolge eine Lücke: Während seit 20 Jahren Institute kristalline Silizium-Module vermessen, habe es bislang keine Einrichtung gegeben, die auf Dünnschicht-Technik spezialisiert war. Die Wirtschaft brauche aber zuverlässige Daten: So bedeuten 5 Prozent Unterleistung bei einer 1 Megawatt Fotovoltaik Anlage bereits 25.000 Euro Verlust im Jahr, rechnet das ZSW vor. Hersteller, Einkäufer und Betreiber von Dünnschicht Fotovoltaik können jetzt am ZSW Daten für ihre Module bekommen, die Hersteller unabhängig und nach dem neuesten Stand der Forschung und Technik gemessen sind. Dünnschicht-Module lassen sich laut ZSW schwieriger exakt vermessen als herkömmliche Technik. Ein Beispiel ist das Light-Soaking: Ein neues Modul verbessert sich in den ersten Monaten des Betriebs mit der Höhe der Einstrahlung. Man muss deshalb im Labor Messbedingungen herstellen, die möglichst nahe an die Situation im Sonnenlicht heranreichen. Zum Beispiel durch Vorbeleuchtung. Wie lange? Wie stark? Die Antworten finden die Stuttgarter Dünnschicht-Spezialisten mit ihrer 20-jährigen Erfahrung, denn das ZSW hat die CIS Dünnschichttechnik in Deutschland zur Serienreife entwickelt. Besonders wertvoll seien für die Hersteller und Entwickler von Dünnschicht-Modulen die Klimakammern des DS-Lab. Bis zu 1,5 x 1,8 Quadratmeter große Module können in beschleunigten Alterungstests extremen Bedingungen ausgesetzt werden. So zeigte das ZSW bei einem Damp Heat Test mit einer Vorspannung von -1.000 Volt, dass CIS Module auch bei Erdungsfehlern nicht vorzeitig degradieren. Einzigartig ist beim DS-Lab nach Angaben des ZSW die kombinierte Vermessung unter dem Klasse AAA Simulator im Labor und dem Freiland Testgelände am Widderstall, das in Europa zu den ältesten und größten Einrichtungen seiner Art zählt. Das ZSW gehört zu den renommiertesten deutschen Forschungsinstituten auf den Gebieten Energiesystemanalyse, Fotovoltaik Energieeffizienz, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen. Es erwirtschaftete 2007 mit 130 Beschäftigten einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro. Quelle: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) |