Artikel vom 25.02.2008, Druckdatum 16.04.2024

Fraunhofer-Center für Silizium-Fotovoltaik erhält Millionenförderung

Das Fraunhofer-Center für Silizium Fotovoltaik CSP in Halle erhält vom Land Sachsen-Anhalt eine Forschungsförderung in Höhe von 52,5 Millionen Euro. 45 Millionen Euro davon stammen aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung EFRE. Weitere 7,5 Millionen Euro werden von der Fraunhofer Gesellschaft in München beigesteuert. Im CSP wird unter anderem schwerpunktmässig an Kristallisationsverfahren für Solarsilizium gearbeitet. Nach Zustimmung der EU kann jetzt der Aufbau der Forschungskapazität in Halle starten.

Steigende Energiepreise und die Verknappung fossiler Ressourcen sind treibende Faktoren bei der Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Eine große Herausforderung für die Fotovoltaik Branche, den alternativ erzeugten Strom innerhalb der nächsten Jahre zu den gleichen Preisen wie konventionellen Strom anzubieten. Voraussetzung hierfür ist eine kontinuierliche Förderung für die Forschung und Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen. 

Über den Förderbescheid ist Dr. Jörg Bagdahn, einer der zwei Leiter und derzeitiger Geschäftsführer des CSP, daher erfreut: „Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Um das bestehende Potenzial auf nachhaltige Weise zu nutzen, ist eine langfristige Technologieentwicklung unabdingbar.“ Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, gelte es auch den Innovationsvorsprung zur insbesondere asiatischen Konkurrenz weiter auszubauen. „Forschungsförderung beschleunigt die Technologieentwicklung immens und senkt rapide die Einführungskosten,“ begrüßt auch Professor Dr. Gerhard Willeke, ebenfalls Leiter des CSP und zuständig für den Bereich Kristallisation, den EU-Entscheid. 

Mit dem Fraunhofer-Center für Silizium Fotovoltaik CSP, das in der Endausbaustufe mindestens 60 Arbeitsplätze bieten wird, entsteht ein weltweit einmaliges Kristallisations und Materialanalysezentrum, in dem gezielte Forschung und Entwicklung an neuen Silizium-Materialien durchgeführt wird. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern. 

In weiteren Schwerpunkten werden Konzepte für Silizium-Dünnschichtsolarzellen und Modulintegration entwickelt. Die in einem Zeitraum von vier Jahren liegenden Bau- und Geräteinvestitionen für das neue Forschungszentrum liegen bei insgesamt zirka 60 Millionen Euro, welche durch das Land Sachsen-Anhalt, die Europäische Union sowie der Fraunhofer-Gesellschaft finanziert wird. 

Die Initiatoren des Centers sind das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM mit seinen Standorten in Freiburg und Halle und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit seinen Standorten in Freiburg, Gelsenkirchen, Freiberg und Konstanz. Das Fraunhofer IWM bringt sein Know-how auf dem Gebiet der Optimierung und Bewertung von Silizium-Prozesstechnologien und Modulintegration mit ein, das Fraunhofer ISE, das größte Solarforschungsinstitut in Europa, seine Kompetenzen in der Materialherstellung, Solarzellen und Modulentwicklung und Charakterisierung. 

Das neue Forschungszentrum für Silizium Fotovoltaik am Standort Halle soll die bisherigen Aktivitäten beider Institute optimal ergänzen und durch Nutzung von Synergien die Effektivität der bisherigen Aktivitäten weiter steigern. 

Von den am CSP gewonnenen Erkenntnissen wird vor allem der Mittelstand profitieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Durch neu- und weiterentwickelte Technologien entsteht ein Innovationsschub. Marktpositionen und Exportchancen werden erhöht. Bisherige Analysen und Berechnungen gehen davon aus, dass neben dem Ausbau der Arbeitsplätze in der Solarzellenproduktion auch in erheblichem Umfang Arbeitsplätze sowie Ausbildungsplätze im Zulieferungs- und Ausrüstungsbereich in kleinen und mittelständischen Unternehmen entstehen werden. 

Quelle: Fraunhofer-Center für Silizium Photovoltaik CSP
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