Artikel vom 17.03.2008, Druckdatum 22.11.2024 | |
Aufbau einer Solar-Dünnschichtproduktion in Griechenland Next Solar, ein vor kurzem gegründeter Hersteller von Fotovoltaik Panels mit Sitz in Griechenland, gibt den Bau seiner ersten Fabrik zur Herstellung von Dünnschicht-Solarmodulen bekannt. Die schlüsselfertige Produktionslinie dazu wird noch im Laufe dieses Jahres die Oerlikon Solar (Pfäffikon/Schweiz) liefern. Die Fabrik soll Anfang 2009 den Betrieb aufnehmen und sei vorerst auf eine Kapazität von 30 MWp (Megawatt Peak) ausgelegt, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine Erweiterungsoption für einen Kapazitätsausbau auf 60 MWp besteht. „Oerlikon Solar ist ein führender Hersteller von bewährten schlüsselfertigen Dünnschicht-Modullösungen. Mit Hilfe der fortschrittlichen Technologie von Oerlikon Solar werden wir rasch Marktanteile im schnell wachsenden Solarmarkt gewinnen“, erklärte Panos Ninios, Mitglied des Verwaltungsrats von Next Solar. Die Hauptgeschäftstätigkeit von Next Solar S.A. besteht in der Herstellung von Dünnschicht-Fotovoltaik-Panels, wobei die Mikromorph-Technologie von Oerlikon zum Einsatz kommt. Die Fabrik wird über eine voll automatisierte Produktionslinie zur Herstellung von kompletten, installationsbereiten Fotovoltaik Modulen verfügen. Als Substrat wird Glas (in Abmessungen von 130 cm x 110 cm) verwendet. Ein wichtiger Differenzierungsfaktor der Turnkey-Linie von Oerlikon ist die KAI-PECVD-Beschichtungsanlage (Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition), bei dem die Abscheidung von zwei Schichten von mikromorphem und amorphem Silikon in einer Plasma-Umgebung erfolgt. Die Anlage wird in einem hinsichtlich Anzahl und Größe von Partikeln höchsten Sauberkeitsstandards genügenden Raum von rund 1.500 Quadratmeter (im Hauptwerk) installiert, dessen Toleranzwerte für Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit strengstens überwacht werden, heißt es in der Presseinformation weiter. Die Produktionskapazität der Fabrik könnte auf jährlich über 60 MWp gesteigert werden, was einer Jahresproduktion von 550.000 Panels entspräche. Das Werk mit einer Fläche von über 16.000 Quadratmeter wird derzeit im Industriegebiet von Tripolis auf dem Peloponnes errichtet. Durch die neue Fabrik sollen über 140 hochspezialisierte Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden. Die Hauptinvestoren haben Next Solar nach Angaben von Oerlikon Solar im Februar 2008 die Mittel zur Verfügung gestellt, sodass der Bau der Anlage Ende des laufenden Jahres abgeschlossen sein dürfte. Die Produktion wird voraussichtlich Anfang 2009 aufgenommen. Mit dem Bau der Dünnschicht-Solarfabrik setze Next Solar auf einen der weltweit wachstumsstärksten Märkte. Dank Oerlikons innovativer Dünnschicht-Fotovoltaik-Technologie können Solarmodule heute 30 Prozent günstiger hergestellt werden als mit der herkömmlichen waferbasierten Technologie, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Wir werden bei Next Solar unsere eigene Mikromorph-Tandem-Technologie einsetzen. Dieses bewährte und äußerst wettbewerbsfähige Produkt wird es dem Unternehmen ermöglichen, rasch im Dünnschicht-Solarmarkt Fuß zu fassen. Durch Verwendung der mikromorphen Tandem-Zelle lassen sich Effizienz und Ertrag des Moduls um bis zu 50 Prozent gegenüber amorpher Beschichtungen steigern", erklärte Jeannine Sargent, CEO von Oerlikon Solar. Die Energieproduktion mit Hilfe von Fotovoltaik Panels zählt nach Ansicht der Oerlikon Solar zu den weltweit wachstumsintensivsten Märkten. Die durchschnittlichen Marktzuwächse pro Jahr lagen demnach in den vergangenen fünf Jahren bei rund 40 Prozent, und auch für die kommenden fünf Jahre werden weiterhin jährliche Wachstumsraten von 30-40 Prozent prognostiziert. Von den beiden vorherrschenden Herstellungstechnologien - kristalline oder Dünnschicht-Module - nehmen kristalline Module derzeit mit 90 Prozent eine dominierende Marktstellung ein, so Oerlikon Solar weiter. Auf die Dünnschicht-Technologie entfalle ein Marktanteil von rund 10 Prozent. Aufgrund der geringeren Kosten und der in den letzten drei Jahren immer höheren Effizienz der Dünnschicht-Fotovoltaik-Panels verspreche diese Technologie das größte Wachstumspotenzial, wenn es um die Herstellung von Fotovoltaik Solarmodulen geht. Dieses Spitzentechnologie-Projekt berge außerdem das Potenzial für wegweisende F&E-Partnerschaften mit griechischen Universitäten. So wird Next Solar mit der Dünnschicht-Abteilung der Universität Patras zusammenarbeiten. Neben der Belieferung des griechischen Markts wird sich Next Solar auch auf andere interessante europäische Märkte wie Deutschland, Spanien und Italien richten. Mit ihrer Produktion werde Next Solar dazu beitragen, die Investitionskosten für Fotovoltaik Solarparks in Griechenland zu reduzieren und so den Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromproduktion des Landes zu erhöhen. Laut Oerlikon Solar ist zu erwarten, dass aufgrund der großen Anzahl der in Griechenland verkauften Panels die Importe ausländischer Einheiten stark zurückgehen werden. Quelle: OC Oerlikon Management AG |