Artikel vom 22.03.2006, Druckdatum 22.11.2024 | |
Ist Solarstrom wettbewerbsfähig? Ab 2018 wird Solarstrom billiger sein als konventioneller Strom Das zeigt eine Berechnung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW). Voraussetzung ist allerdings, dass die Produktionsmengen weiter ausgebaut und gleichzeitig intensiv Forschung und Entwicklung betrieben wird. Dann hat gerade die Fotovoltaik als noch sehr junge Technologie eine lukrative Zukunft vor sich. Wer sich in Deutschland für die Fotovoltaik entscheidet, erhält durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 20 Jahre lang eine feste Einspeisevergütung Diese Vergütung zahlt zunächst der Stromversorger, in dessen Netz der Anlagenbetreiber seinen Solarstrom einspeist. Der Stromversorger ist verpflichtet, diesen Strom abzunehmen und legt die Kosten dafür auf den Strompreis um. Weil das EEG eine jährliche Reduzierung der Einspeisevergütung für Solarstrom vorsieht, wird der durchschnittliche Preis für Solarstrom sinken. Der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet vor, dass bei einer jährlichen Reduktion von 5 Prozent (nominell) Solarstrom im Jahr 2020 durchschnittlich noch 23 Cent je Kilowattstunde kosten wird. Dagegen wird konventioneller Strom teurer werden. Geht man von einer durchschnittlichen Steigerung von 2,5 Prozent pro Jahr aus (was laut Bundesverband Solarwirtschaft eher die untere Grenze ist), wird der Strompreis für Privathaushalte auf 28 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2020 steigen. Nach dieser Berechnung wird also Solarstrom ab 2018 billiger sein als konventioneller Strom so der BSW. Auch die Rentabilität von Fotovoltaikanlagen wird kontinuierlich steigen, so der Verband. Zum einen, weil die Kosten je produzierter Fotovoltaikleistung sinken, je mehr Anlagen hergestellt und aufgebaut werden. Allein in Deutschland ist der Preis für Fotovoltaikanlagen seit 1990 um über 60 Prozent gesunken. Im weltweiten Vergleich, so der BSW, zeigt die Preisentwicklung für Solarstrommodule einen kontinuierlichen Abwärtstrend. Solarstrom wird sich aber auch umso mehr rechnen, je stärker die Preisentwicklung der konventionellen Energieträger wie Öl oder Kohle in Richtung „oben“ zeigt. Das „noch sehr große Kostensenkungspotenzial“ (BSW) der Fotovoltaik kann nach Meinung des Verbandes allerdings nur erschlossen werden, wenn die Produktionsmengen weiterhin kräftig steigen. Jede Verdoppelung der produzierten Fotovoltaikleistung lässt entsprechend der so genannte Lernkurventheorie den Preis um 20 Prozent sinken. Parallel dazu, so der BSW, muss intensiv Forschung und Entwicklung betrieben werden. Beide Voraussetzungen machen den Solarstrom wettbewerbsfähig. Und das vielleicht schon früher, als mancher prognostiziert hatte. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft www.solarwirtschaft.de Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de |