Artikel vom 20.05.2008, Druckdatum 22.11.2024 | |
Deutsche Solarmodule sichern Strom für Krankenstation im Senegal Bisher hatten die Verantwortlichen und Patienten einer ländlichen Krankenstation im Senegal mehrmals am Tag mit Stromausfällen zu kämpfen. Die Kühlung der Medikamente war immer wieder unterbrochen, das Licht und die wenigen vorhandenen medizinischen Geräte fielen ständig aus. Nun stellt eine neue Fotovoltaik Anlage vom deutschen Hersteller SCHOTT Solar (Alzenau) als Backup-System eine dauerhafte Stromversorgung sicher. Installiert wird das System gemeinsam mit der KAÏTO Energie AG aus München. Die Krankenstation in Baila, gelegen in der südsenegalesischen Provinz Casamance, besteht aus einer Ambulanz, zehn Krankenbetten, einer Geburtsstation sowie einer Unterkunft für Angehörige. Seit Jahren stellt diese Anlaufstelle die medizinische Versorgung für die Menschen im Umkreis von vielen Kilometern sicher. Um die Station bei einem Ausfall des regulären Stromnetzes zu versorgen, wird nun eine Solarstromanlage von 5 Kilowatt Leistung installiert. Der Strom aus den Solarmodulen wird zunächst in Batterien geladen. Fällt das Stromnetz aus, steuert die Anlage fast unterbrechungsfrei auf ein so genanntes Minigrid um, das die Krankenstation dann unabhängig versorgt. Die Realisierung der Installation haben vier Parteien ermöglicht: Schott Solar stellt neben den Solarmodulen auch die Systemtechnik und unterstützt die Montage der Anlage Die Kosten wurden größtenteils vom Unternehmen selbst, teils von dessen Mitarbeitern als Projekt im Rahmen der Corporate Social Responsibility (CSR) bestritten. Die KAÏTO Energie AG trägt das Projektmanagement vor Ort und die Abstimmung mit den lokalen Autoritäten bei. Die Dorfgemeinschaft hat den Erweiterungsbau errichtet, auf dem die Anlage im Mai installiert wird. Die direkte Einbindung der Menschen vor Ort in die technischen und elektrischen Aufbauarbeiten trägt wesentlich zur Akzeptanz von Fotovoltaik Anlagen bei, so das Unternehmen. In die mechanische Errichtung der Solaranlage bindet KAÏTO Auszubildende aus der benachbarten Berufsschule ein, die so direkten Praxisbezug erfahren und ihre Kenntnisse an moderner Technik ausprobieren und vertiefen können. Schott Solar nimmt die elektrische Installation und die technische Abnahme der Backup Anlage vor. Mitte März waren die Module auf dem Schiffsweg über Dakar im Regionalhafen Ziguinchor in der Casamance ankommen und dann die restliche Reise auf dem Landweg nach Baila angetreten. In der Casamance, am Rande des tropischen Regenwaldes gelegen, herrschen extreme klimatische Bedingungen und ergiebige Niederschläge. Nach der Trockenzeit von November bis Juni tragen heiße Monsunwinde die Regenzeit und schwüles Wetter vom Süden heran. Daher kommen für die Anlage in Baila Doppelglasmodule von Schott Solar zum Einsatz, die sich in der Praxis bei solchen extremen Witterungsbedingungen schon oft bewährt haben. Traditionell teste man die Module unter extremen Temperaturschwankungen, dauerhafter Feuchtigkeit und hohen Druck- und Sogkräften - und nach Kenntnis von Schott Solar als einziger Hersteller doppelt so streng, wie es die Prüfkriterien der IEC 61215-Norm vorschreiben. Das Projekt in Baila zeige, dass Solarenergie der Schlüssel zur Elektrifizierung in Afrika ist, so Schott Solar. Eine zuverlässige Stromversorgung wiederum sei der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Gerade in ländlichen Regionen gibt es häufig keine flächendeckende und stabile Stromversorgung - dafür aber eine starke Sonneneinstrahlung. Ideale Voraussetzungen für den Einsatz von Fotovoltaik Anlagen, die als Inselsysteme die Stromversorgung dezentral aufrechterhalten oder gar erst Zugang zu Strom ermöglichen. „Der Schott Konzern sieht eine seiner Aufgaben in der nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen. Strom ist Voraussetzung für Bildung und Entwicklung - und wir leisten mit unseren Aktionen einen Beitrag zur Elektrifizierung in Afrika“, so Martin Heming, Geschäftsführer von Schott Solar und Mitglied der Schott-Konzernleitung. Der Senegal setzt verstärkt auf Erneuerbare Energien und dabei besonders auf dezentrale Solarstrom-Versorgung. Bisher laufen im Senegal hauptsächlich Programme der KfW und einzelne Weltbank-Projekte. Bei der Auswahl des Projektes ist Schott Solar der Empfehlung der KAÏTO Energie AG gefolgt. KAÏTO verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung wirtschaftlich orientierter Projekte in der Casamance. Das Unternehmen hat sich auf Projektentwicklung sowie dezentrale Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien spezialisiert. Seine direkten Kontakte zu den lokalen Entscheidern und Treibern des Projektes haben maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung vor Ort beigetragen. Quelle: SCHOTT Solar GmbH |