Artikel vom 29.05.2008, Druckdatum 22.11.2024 | |
juwi zur aktuellen EEG-Debatte: Solarstrom in Deutschland nicht gefährden Als eines der führenden Unternehmen im Bereich solarer Großanlagen warnt die juwi solar GmbH aus Rheinland-Pfalz vor einer zu starken Senkung der Einspeise-Vergütung von Solarstrom auf diesem Segment. „Die Investitionen von heute in die innovative und zukunftsweisende Fotovoltaik Technologie sind unheimlich wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, betont Matthias Willenbacher, Vorstand der juwi-Gruppe. „Wenn wir jetzt dem System der Einspeise-Vergütung die Balance nehmen, wird der Anteil der deutschen Firmen an dem riesigen Weltmarkt winzig sein“, warnt Willenbacher. Und: „Der Klimawandel wird Deutschland und die gesamte Menschheit mehr kosten als das, was wir heute für die Solarenergie mehr bezahlen.“ Viele deutsche Unternehmen haben sich gegenüber Unternehmen aus anderen Staaten einen großen Vorteil erarbeitet. „Hier in Deutschland sind die meisten Arbeitsplätze im Solarbereich weltweit entstanden! Wir brauchen einen stabilen Heimmarkt, um unsere Spitzenposition auf dem Weltmarkt zu behalten und auszubauen“, so Willenbacher. Zahlreiche Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft haben in der Vergangenheit immer wieder auf die Vorteile der Solarstrom-Erzeugung in Deutschland hingewiesen. Solarstrom schont nicht nur die Umwelt, sondern macht auch unabhängig von teuren Energieimporten und schafft neue Arbeitsplätze.In wenigen Jahren wird Solarstrom auf Grund der Massenproduktion günstiger sein als Energie aus konventioneller Produktion. Schon heute wird die Kilowattstunde Solarstrom aus Freiflächenanlagen mit lediglich rund 35 Cent vergütet. Damit ist dieses Marktsegment der Preisdrücker bei der Solarstrom-Erzeugung. Eine zusätzliche Absenkung von einem oder gar mehreren Cent, wie jetzt von der CDU im Bundestag gefordert, würde weitere Investitionen in Freiflächenanlagen unmöglich machen. In etwa zehn Jahren wird der Weltmarkt mit großer Wahrscheinlichkeit fünfzig Mal so groß sein wie heute. „Wenn wir jetzt dem System der Einspeise-Vergütung die Balance nehmen, wird der Anteil der deutschen Firmen an diesem riesigen Markt winzig sein“, warnt Willenbacher. „Und ganz wichtig: Wir verlieren viel Zeit beim Klimaschutz.“ Jede Kilowattstunde Solarstrom vermeidet den Ausstoß von Kohlendioxid. Der Klimawandel wird Deutschland und die gesamte Menschheit mehr kosten als das, was wir heute für die Solarenergie mehr bezahlen. Deutschland würde zudem mit einer unangemessen hohen Vergütungsabsenkung die Gefährdung des eigenen Solarmarktes riskieren und damit der Staatengemeinschaft ein fatales Signal zur fehlenden Eigenverantwortung beim Klimaschutz setzen. Eindringlich appelliert auch der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. an CDU/CSU-Fraktionsspitze und an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die aktuell von Wirtschafts- und Umweltpolitikern ihrer Partei formulierte Forderung nach einer drastischen Reduktion der Solarförderung zurückzuweisen. Die Solarwirtschaft braucht tragfähige und verlässliche Förderbedingungen für Solarstrom einzusetzen.“ 2004 hatte die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unterstützt und den Ausbau von Solarstrom und einer leistungsfähigen Industrie insbesondere in den strukturschwachen ostdeutschen Bundesländern auf den Weg gebracht. Das EEG sichert Bertreibern von Solarstromanlagen den Zugang zum Stromnetz und fördert die Einspeisung von Solarstrom. Die Fördersätze werden bislang auf der Freifläche jährlich um 6,5 Prozent gesenkt. Damit ist die Höhe der Degression für dieses Segment bereits jetzt an einen Punkt gekommen, der die Grenze der jährlich möglichen Kostenreduktionen markiert. Solarstrom aus Freiflächenanlagen wird schon heute mit weniger als 36 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Damit erbringt das Freiflächensegment den preisgünstigsten Sonnenstrom. Heute werden die Koalitionsfraktionen über die künftige Höhe der Solarförderung verhandeln. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die SPD-Fraktion im Bundestag beabsichtigen, die Solarförderung ebenfalls zu reduzieren, allerdings um sieben bis acht Prozent im Jahr. Auch in den eigenen Reihen hat der Unionsvorstoß viele Kritiker, unter ihnen die Ministerpräsidenten der Länder Thüringen, Dieter Althaus, Sachsen-Anhalt, Prof. Wolfgang Böhmer, Sachsen, Stanislaw Tillich, der Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg, Ulrich Junghans sowie das CDU-Präsidiumsmitglied Dr. Friedbert Pflüger. Auch federführende CSU–Bundestagsabgeordnete sprachen sich wiederholt für eine lediglich moderate Absenkung der Solarförderung aus. Die juwi-Gruppe zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien in Deutschland. Neben Fotovoltaik und Biomasse ist die Windenergie das stärkste Standbein. Mit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deckt juwi die gesamte Wertschöpfungskette ab. Im Solarbereich hat das Unternehmen bis Ende März 2008 rund 700 Fotovoltaik Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 100.000 Kilowatt und einem Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro realisiert. Zu den Highlights des Jahres 2007 zählten unter anderem mehrere Megawatt-Aufdach-Anlagen sowie eine der leistungsstärksten Fotovoltaik Anlagen Italiens in Südtirol. In Kigali (Ruanda) baute juwi im Auftrag der Stadtwerke Mainz AG die mit 250 Kilowatt größte Fotovoltaik Anlage Afrikas. Außerdem begann Ende April 2007 der Bau der weltgrößten Fotovoltaik Anlage im Energiepark „Waldpolenz“: In Brandis, östlich von Leipzig, entsteht bis Ende 2008 auf einem ehemaligen Militärflughafen ein 40-MW-Projekt; Ende April 2008 waren bereits über 20 MW aufgebaut. Quelle: juwi solar GmbH |