Artikel vom 04.06.2008, Druckdatum 22.11.2024 | |
Solarthermie: Neues Werk für SCHOTT Solar-Receiver in Spanien In Aznalcóllar bei Sevilla (Spanien) hat die SCHOTT Solar GmbH ein neues Werk für Solar-Receiver eingeweiht. Damit hat das Unternehmen seine Produktionskapazität für Receiver verdoppelt. Die Absorber-Rohre sind eine Schlüsselkomponente für solarthermische Parabolrinnen-Kraftwerke. Das Investitionsvolumen betrug rund 25 Millionen Euro, das jährliche Produktionsvolumen entspricht einer Kraftwerkskapazität von bis zu 200 Megawatt (MW). In dem neuen Werk sind derzeit 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Produziert wird bereits seit Anfang März 2008. In Mitterteich (Bayern) hatte das Unternehmen 2006 ein erstes Werk zur industriellen Serienfertigung von Solarreceivern in Betrieb genommen. Im Beisein des Innovationsministers der Regionalregierung von Andalusien, Francisco Vallejo Serrano, und Vertretern der spanischen Nationalregierung erläuterte Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der Schott AG, die strategische Bedeutung dieser Produktionsstätte: „Solar ist für Schott ein wichtiges Kerngeschäft mit einem dynamischen Wachstum. Im Geschäftsfeld Concentrated Solar Power sehen wir uns weltweit als Technologie- und Marktführer bei Receivern. Mit dem neuen Werk bei Sevilla bauen wir diese starke Position weiter aus.“ Luis-Alberto Solá, Geschäftsführer der spanischen Tochtergesellschaft Schott Solar S.L., ergänzte: „Mit dem Standort Sevilla haben wir nun eine Produktionsstätte nahe bei unseren spanischen Kunden. Das ist für unsere Wachstumsziele sehr wichtig, zumal in Spanien in den nächsten Jahren viele Parabolrinnen-Kraftwerke gebaut werden.“ Solarthermische Kraftwerke nutzen die Wärmeenergie der Sonne zur umweltfreundlichen Stromerzeugung. Parabolrinnen-Kraftwerke bestehen aus einem großen Feld rinnenförmig angeordneter Parabolspiegel, die permanent dem Tageslauf der Sonne nachgeführt werden und die einfallende Sonnenstrahlung auf speziell beschichtete Receiver (Absorberrohre) konzentrieren, die in der Brennlinie der Parabolrinnen montiert sind. Die konzentrierte Sonnenstrahlung erhitzt das in den Receivern zirkulierende Thermo-Öl auf fast 400 Grad Celsius. Das Öl wird in einen Wärmetauscher geleitet, in dem Dampf produziert wird. Dieser treibt, wie in einem konventionellen Kraftwerk, Turbinen zur Stromerzeugung an. Die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke wurden vor mehr als 20 Jahren in Kalifornien gebaut. Nun werden weltweit weitere Kraftwerke errichtet. Bereits im Sommer 2007 wurde das Kraftwerk Nevada Solar One in der Nähe von Las Vegas in Betrieb genommen. In diesem Sommer wird AndaSol 1 bei Granada (Spanien) als erstes kommerziell betriebenes Parabolrinnen-Kraftwerk in Europa ans Netz gehen. Für beide Kraftwerke hat Schott Solar Receiver geliefert. Vor dem Hintergrund der stark steigenden Nachfrage will das Unternehmen seine Fertigungskapazitäten weiter ausbauen. Dr. Martin Heming, Mitglied der Schott Konzernleitung und Geschäftsführer der Schott Solar GmbH, erläuterte die Ausbaupläne: „Bis Jahresende 2008 wollen wir in Aznalcóllar eine zweite Linie bauen und damit die Produktionskapazität an diesem Standort verdoppeln. Darüber hinaus sind wir dabei, ein drittes Receiver-Werk in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico aufzubauen. Dort wollen wir 2009 mit der Produktion beginnen.“ Quelle: SCHOTT Solar GmbH |