Artikel vom 25.06.2008, Druckdatum 21.11.2024 | |
„Stromlücke“ ist eine Schimäre – Atom- und Kohlekraftwerke sind verzichtbar Nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) könnten regenerative Energien bis 2020 die Kapazitäten der abzuschaltenden Atomkraftwerke ersetzen. Werde der Stromverbrauch bis dahin um ein Fünftel gesenkt und der Anteil des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) auf rund 30 Prozent gesteigert, sei Deutschland weit von einer so genannten „Stromlücke“ entfernt. Der Klimawandel wird spürbarer und die Wissenschaft prognostiziert dramatische Entwicklungen, wenn die Klimaschutzpolitik in den nächsten Jahren nicht zulegt. Nach Auffassung des BUND muss eine solche Politik den Verzicht auf neue Kohlekraftwerke, die entscheidende Steigerung der Energieeffizienz und den entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien beinhalten. Vertreter/innen von CDU/CSU und große Stromkonzerne brächten gern und oft die Atomkraft als Lösung für die Klimaproblematik ins Spiel, so der BUND in einer Pressemitteilung. Dahinter stünden die Stromkonzerne in Deutschland, für die jedes Jahr Weiterbetrieb ihrer alten abgeschriebenen Reaktoren einen Gewinn von etwa 100 Millionen Euro bedeute. Weltweit hoffe die Nuklearindustrie auf eine Renaissance und eine Neubauwelle von Atomkraftwerken, so der BUND. Die „traditionell AKW-freundliche Internationale Energieagentur (IEA)“ wolle für den Klimaschutz jedes Jahr 32 neue AKW bauen lassen, bis 2050 über 1.300. Dies ist nach Ansicht des BUND ein „völlig unrealistisches Horrorszenario“. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Selbst das Umweltbundesamt hat klargestellt, dass ohne Atomstrom und ohne neue Kohlekraftwerke ambitionierte Klimaschutzziele und eine sichere Stromversorgung erreichbar sind. Auch die Länderwirtschaftsminister müssen einsehen, dass ihr Plädoyer pro Atomkraft nicht mehr zeitgemäß ist. Sie sollten dafür sorgen, dass mehr in effiziente und klimaschonende Heizkraftwerke und in Energieeffizienz investiert wird. Das würde in ihren Bundesländern zudem die regionale Wirtschaft stärken und für neue Arbeitsplätze sorgen.“ Der BUND zeigt in einer kurzen Zusammenstellung, dass die Gefahren der Atomenergie zunehmen, wir in Deutschland ohne Probleme auf sie verzichten können und die Atomkraft weltweit realistisch keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) |