Artikel vom 08.07.2008, Druckdatum 22.11.2024

Intico-Solar will bei Halle (Saale) investieren

Das österreichische StartUp-Unternehmen Intico Solar aus Wien will 585 Millionen Euro in eine neue Produktionsstätte zur Herstellung von Dünnschicht-Modulen in Queis bei Halle investieren. Dadurch sollen 1.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze entstehen. Die Europäische Kommission genehmigte staatliche Beihilfen in Höhe von 73 Millionen Euro, bestätigte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Nach einem raschen und umfangreichen Prüfverfahren habe die Europäische Kommission die Notifizierungsgenehmigung zur Förderung der Produktion von Dünnschicht-Modulen in Sachsen-Anhalt erteilt. Es handele sich hierbei um eine der höchsten von der EU genehmigten Förderungen für die Solarindustrie, meldet das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalts.

Für intico sei dies ein erster und sehr wichtiger Schritt zum Aufbau der Produktion, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums weiter. Ziel des Unternehmens sei die weltweite Präsenz und der Aufbau von globalen Produktionskapazitäten für die Solarindustrie. Dr. Lutz Mittelstädt, Tina Scherf und Karsten Weltzien, die Vorstände der intico solar AG, hätten sich besonders beeindruckt gezeigt von der Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz, mit der alle Beteiligten gearbeitet haben.

Der Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, dazu: „Die Solarbranche in Sachsen-Anhalt nimmt deutschland- und europaweit einen Spitzenplatz ein. Internationale Unternehmen wie die intico solar AG schätzen die Standortvorteile Sachsen-Anhalts, vor allem aber auch die besonderen Erfahrungen, die das Land bei der Ansiedlung von Solarunternehmen zu bieten hat.“ 

Etwas skeptischer äußert sich die Online-Zeitung „Halle-Forum“ zur geplanten Ansiedlung des des StartUp-Unternehmens: „Neue Jobversprechen für Halle (Saale). Das österreichische StartUp-Unternehmen Intico Solar will auf dem einst für BMW vorgesehenen Gewerbegebiet in Queis bei Halle eine Solarfabrik bauen. Vorgesehen sind nach Angaben des Unternehmens bis zu 1000 Arbeitsplätze in der Fabrik und bei Zulieferern. Ähnliche Versprechen hatte damals auch der amerikanische Computerkonzern Dell gemacht, der allerdings derzeit Mitarbeiter abbaut. Investoren sind Georg Stumpf und Ronny Pecik. In der Szene sind beide als „Der Teufel und sein General“ bekannt. Der in Kroatien geborene Pecik steht in der Kritik, nur auf kurzfristige Gewinne aus zu sein.“

Derzeit stecke das Land Sachsen-Anhalt 50 Millionen Euro in das Gelände, um das Gewerbegebiet in Queis flott zu machen, so das „Halle-Forum“ weiter. Unter anderem würden eine Gasleitung aus speziellem Stahl und eine Stromleitung verlegt, sowie Straßen gebaut und Strom , Wasser- und Abwasseranschlüsse verlegt. Über 30 Millionen Euro habe Halle (Saale) bereits vor sechs Jahren in ein 360 Hektar großes Gewerbegebiet an der A14 investiert, um damit BMW in die Saalestadt zu locken. „Der Autobauer allerdings entschied sich für Leipzig. Seitdem liegt der „Goldacker“ brach“, so das „Halle-Forum“. 

Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalt, Online-Zeitung „Halle-Forum“





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