Artikel vom 21.07.2008, Druckdatum 22.11.2024

Conergy AG: Kapitalerhöhung zur Stärkung der Eigenkapitalbasis geplant

Der Vorstand der Conergy AG hat am 18.07.2008 mit der Zustimmung des Aufsichtsrates eine umfangreiche Kapitalerhöhung zur Stärkung der Eigenkapitalbasis des Unternehmens und zur Verbesserung der Bilanzstruktur beschlossen. Begleitet werde die Vorbereitung zur Kapitalerhöhung von der Credit Suisse und der Dresdner Kleinwort, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Erlöse will das Unternehmen insbesondere zur Tilgung der 240 Millionen Euro umfassenden Zwischenfinanzierung und zur Fortsetzung des Restrukturierungsprogramms verwenden.

Conergy lädt seine Aktionärinnen und Aktionäre für den 28. August 2008 zur Hauptversammlung nach Hamburg ein. Dort will ihnen der Vorstand die geplante Kapitalerhöhung im Volumen von rund 450 Millionen Euro unter Wahrung des Bezugsrechts für Anteilseigner/innen zur Abstimmung vorlegen. Bezugsverhältnis und Ausgabepreis würden unmittelbar im Vorfeld der Transaktion auf Basis des aktuellen Marktumfeldes festgelegt, so die Conergy in einer Pressemitteilung. 

Credit Suisse und Dresdner Kleinwort begleiten die Gesellschaft bei der Vorbereitung der geplanten Kapitalerhöhung. Diese soll nach gegenwärtigem Stand als eine von den Banken vollständig übernommene Bezugsrechtskapitalerhöhung strukturiert werden, wobei die neuen Aktien den Aktionären mit einem Preisabschlag angeboten werden. 

Zwei Family Offices, die Leemaster Ltd., gehalten von Dr. Otto Happel, einem der großen gegenwärtigen Conergy-Aktionäre, sowie die Athos Service GmbH, gehalten von der Familie Strüngmann, hätten bereits zugesichert, im Rahmen der Kapitalerhöhung neue Aktien im Wert von 125 Millionen Euro zu zeichnen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die weiteren Großaktionäre, Hans-Martin Rüter, Grazia Equity GmbH, 5r Private Equity KG und Vorstandschef Dieter Ammer hätten ebenfalls signalisiert, dass sie ihre Bezugsrechte teilweise ausüben wollen und damit an der Kapitalerhöhung teilnehmen. 

Conergy will die Erlöse zur Tilgung der 240 Millionen Euro umfassenden Zwischenfinanzierung sowie für vorgesehene halbjährliche Rückzahlungen im Rahmen der syndizierten Kreditlinie nutzen. Desweiteren sollen die Zuflüsse nach Unternehmensangaben zur Fortsetzung des Restrukturierungsprogramms und für das geplante Wachstum in den Jahren 2009 und 2010 verwendet werden. 

Darüber hinaus ist Dieter Ammer, Mitgründer der Conergy AG und derzeit Interim-CEO, vom Aufsichtsrat zum ordentlichen Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens für die kommenden beiden Jahre, beginnend am 1. August 2008, bestellt worden. Diese Ernennung trage den Fortschritten Rechnung, die das Unternehmen unter der Führung Ammers seit November 2007 gemacht habe, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Zugleich zeige sie „Ammers großes Engagement für das Unternehmen und gewährleiste Kontinuität an der Spitze von Conergy“. 

In diesem Zusammenhang wird Ammer aus dem Aufsichtsrat des Unternehmens ausscheiden. Der Aufsichtsrat wird den Aktionärinnen und Aktionären anlässlich der Hauptversammlung John Jetter, vormaliger Deutschland-Chef der Investmentbank JP Morgan AG, als neuen Aufsichtsrat vorschlagen. Mit über 30 Jahren Erfahrung in Industrie und Investment Banking werde er im Aufsichtsrat wichtige Impulse für die Zukunft von Conergy setzen können, so das Unternehmen. 

Conergy mache „gute Fortschritte in ihrem Restrukturierungsprogramm“ und werde dieses weiter konsequent vorantreiben, teilt das Unternehmen mit. Am 08. August 2008 sollen die Zahlen für das erste Halbjahr 2008 veröffentlichen werden. Im Zuge seines Restrukturierungsprogramms positioniere sich Conergy als „fokussiertes Downstream-Unternehmen im Bereich Fotovoltaik“. Jüngster Meilenstein auf diesem Weg sei die strategische Anpassung des Zuliefervertrags mit MEMC gewesen. Damit sei der Weg frei, um die volle Aufmerksamkeit auf Systemlösungen für Endkunden und erneuerbare Großprojekte zu richten, so die Conergy AG. Mit der Vertragsanpassung habe sich das Unternehmen zudem erhebliche Flexibilität für die Zukunft seines Werkes in Frankfurt (Oder) verschafft. „Dies kann unter anderem in ein Joint Venture mit einem erfahrenen und finanzstarken Partner münden“, deutet das Unternehmen einen möglichen nächsten Schritt an. 

Man sei „in den wichtigsten Fotovoltaik Märkten weltweit auch für die Zukunft gut aufgestellt“, heißt es vonseiten des Unternehmens. So könne man „Nachfrageschwankungen in einzelnen Ländern zukünftig optimal ausgleichen und seine Module stets im profitabelsten Markt sowie Vertriebskanal einsetzen“. Die aufgrund des sich deutlich verbessernden Siliziumangebots erwarteten zusätzlichen Modulmengen in den Jahren 2009 und 2010 eröffneten Conergy weitere Potenziale als System- und Energieanbieter in der Fotovoltaik heißt es abschließend. 

Quelle: Conergy AG
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