Artikel vom 15.08.2008, Druckdatum 23.04.2024

Q-Cells: Prognose für 2008 und Folgejahre angehoben

Die Q-Cells AG (Bitterfeld-Wolfen) hat den Bericht zum 30. Juni 2008 vorgelegt. Die Produktion stieg demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 um 65 Prozent auf 263,5 Megawattpeak (MWp) (H1 2007: 159,8 MWp). Im zweiten Quartal 2008 konnte das Unternehmen damit mit einem Produktionsvolumen von 146,5 MWp ein Wachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorquartal erreichen. Der Umsatz für das erste Halbjahr erhöhte sich ebenfalls um 65 Prozent auf 579,5 Millionen Euro (H1 2007: 350,4 Millionen Euro). Die höchsten Wachstumsraten im Vergleich zum Vorquartal erreichte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge in Indien sowie im nordamerikanischen Raum.

Für das zweite Quartal bedeuten diese Zahlen einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2008. Zusätzlich zur Umsatzsteigerung hat Q-Cells im abgeschlossenen Quartal eine Bestandserhöhung von 17,4 Millionen Euro (Q1: Bestandsabbau von 5,2 Millionen Euro) ausgewiesen, die das operative Ergebnis der Gesellschaft beeinflusst hat. Diese Bestandserhöhung stand im Zusammenhang mit laufenden Projekten der im vergangenen Jahr gegründeten Tochtergesellschaft Q-Cells International GmbH, die bis zum Ende des Jahres realisiert werden.

Ohne Berücksichtigung der Anlaufkosten aus den neuen Technologien hat die Q-Cells AG nach Unternehmensangaben im ersten Halbjahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 129,9 Millionen Euro erzielt. Unter Berücksichtigung dieser im zweiten Quartal gestiegenen Anlaufkosten belief sich das EBIT für die Gruppe auf 119,1 Millionen Euro (Steigerung um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Das EBIT im zweiten Quartal betrug somit 66,1 Millionen Euro im Kerngeschäft bzw. 60,2 Millionen Euro für den Konzern unter Berücksichtigung der Anlaufkosten. Bereinigt um die Effekte aus der Bestandsveränderung (die Bestände sind zu geringen direkten Kosten bewertet) beläuft sich das EBIT im Kerngeschäft im zweiten Quartal auf zirka 73 Millionen Euro bzw. auf zirka 67 Millionen Euro für das Gesamtunternehmen. Die bereinigte EBIT-Marge für das Kerngeschäft betrug in den beiden ersten Quartalen des Jahres 2008 damit jeweils etwa 23 Prozent, für das Gesamtunternehmen in beiden Quartalen je rund 21 Prozent.

Der Periodenüberschuss für das erste Halbjahr (nach Minderheitenanteilen) belief sich ohne Berücksichtigung der Effekte aus der Beteiligung an der REC Renewable Energy Corporation ASA nach Unternehmensangaben auf 74,7 Millionen Euro (H1 2007: 47,6 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Aufgrund der Beendigung der Put-Options-Vereinbarung mit der Orkla ASA wurden die Put-Optionen für die REC-Aktien, wie bereits zu den Q1-Zahlen vermeldet, in voller Höhe von 18,1 Millionen Euro im zweiten Quartal abgeschrieben. Für das erste Halbjahr ergibt sich daher (nach der Aufwertung im ersten Quartal 2008 in Höhe von 16,1 Millionen Euro) nach Unternehmensangaben ein negativer Ergebnisbeitrag von 2 Millionen Euro. Einschließlich des anteiligen Ergebnisses der REC (9,4 Millionen Euro) und dieser Abschreibung beläuft sich der Periodenüberschuss im Halbjahr auf 82,1 Millionen Euro (im Vorjahr 77,3 Millionen Euro).

Trotz eines geringeren Anteils der Verkäufe nach Spanien im zweiten Quartal konnte Q-Cells die Exportquote im ersten Halbjahr 2008 sowohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum (57,6 Prozent) als auch gegenüber dem ersten Quartal (69,2 Prozent) auf 70,3 Prozent weiter steigern, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. Die höchsten Wachstumsraten im Vergleich zum Vorquartal erreichte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge in Indien sowie im nordamerikanischen Raum.

Nach Abschluss des Liefervertrags mit der kanadischen Bécancour Silicon Inc. (BSI) über die weitere Lieferung von Solarsilizium für die Jahre 2010 bis 2013 in Höhe von 6.000 Tonnen jährlich soll der Produktionsstandort in Malaysia bis zum Ende des Jahres 2009 nach Unternehmensangaben auf insgesamt 520 MWp Produktionskapazität ausgebaut werden. Am Standort Bitterfeld-Wolfen soll bis Mitte des Jahres 2009 eine Produktionskapazität von 800 MWp erreicht werden. Insgesamt soll Q-Cells dann im Kerngeschäft Ende 2009 über eine Produktionskapazität von 1.320 MWp verfügen.

Auch die 67,5prozentige Beteiligung Solibro, die Mitte April mit der Produktion der ersten Testmodule auf Basis einer so genannten CIGS-Dünnschicht-Technologie am Standort Bitterfeld-Wolfen begonnen hat, wird ihre Produktionskapazitäten deutlich erweitern. Im Jahr 2009 wird Solibro die Kapazität am Standort in Bitterfeld-Wolfen von 30 MWp auf 45 MWp erhöhen. Zusätzlich wird Solibro eine Fertigung mit einer Produktionskapazität von 90 MWp errichten. Der Baubeginn ist für Ende des Jahres 2008 vorgesehen. Die so genannte Ramp-up-Phase wird nach Unternehmensangaben im vierten Quartal 2009 beginnen.

Unsere 100prozentige Tochtergesellschaft Sontor wird laut Q-Cells bis zum Ende des laufenden Jahres den Ramp-up der Fertigung am Standort Bitterfeld-Wolfen mit einer Kapazität von 25 MWp abgeschlossen haben. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Pilotfertigung soll der nächste Erweiterungsschritt mit einer Produktionskapazität von 120 MWp doppelt so groß ausfallen wie bislang geplant. Der Baubeginn wird ebenfalls im letzten Quartal des Jahres 2008 erfolgen. Der Produktionsstart ist für das vierte Quartal 2009 vorgesehen, und die volle Fertigungskapazität soll nach Unternehmensangaben Mitte 2010 erreicht werden.

Auf Basis der für das laufende Jahr abgesicherten Rohstoffmengen rechnet die Q-Cells AG für das Jahr 2008 nunmehr mit einem Produktionsvolumen im Kerngeschäft von 585 MWp (bislang 570 MWp). Im Bereich der neuen Technologien rechnet das Unternehmen aufgrund des verzögerten Anlaufens der Produktion, insbesondere bei der Calyxo GmbH, mit einem Gesamtproduktionsvolumen aller Dünnschichtbeteiligungen von 10 bis 20 MWp im laufenden Jahr (bisher 25 bis 50 MWp).

Aufgrund der insgesamt positiven Entwicklung hebt der Konzern die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf zirka 1,325 Milliarden Euro an (bisher 1,275 Milliarden Euro). Bei einer EBIT-Marge von weiterhin rund 20 Prozent erwartet die Q-Cells AG ein operatives Ergebnis von ca. 260 Millionen Euro (vorher 252 Millionen Euro). Vor Berücksichtigung des REC-Ergebnisbeitrages strebt das Unternehmen weiterhin ein Jahresergebnis von zirka 177 Millionen Euro an. Inklusive des anteiligen Ergebnisses der REC soll sich der Jahresüberschuss auf etwa 200 Millionen Euro belaufen.

Für das Jahr 2009 strebt die Q-Cells AG ein Produktionsvolumen im Konzern von mehr als 1 GWp an. Dies entspricht einem Wachstum gegenüber dem laufenden Jahr von ca. 70 Prozent. Die Umsatzprognose für das Jahr 2009 wird ebenfalls deutlich auf zirka 2,25 Milliarden Euro angehoben (bislang > 2 Milliarden Euro). Im Jahr 2010 erwartet das Unternehmen ein nochmals beschleunigtes Wachstum gegenüber dem Jahr 2009. Die Q-Cells AG strebt ein Gesamtproduktionsvolumen von ca. 2,5 GWp an. Hiervon entfallen auf das Kerngeschäft mehr als 2 GWp (bislang >1,5 GWp). Für die Dünnschichttechnologien beträgt das Produktionsziel aller Beteiligungen in diesem Bereich mehr als 400 MWp.

Q-Cells International USA Corp., eine in Kalifornien ansässige hundertprozentige Tochtergesellschaft der Q-Cells International GmbH und Sun Edison LLC, der größte nordamerikanische Anbieter von Solarenergie Dienstleistungen, wollen gemeinsam Fotovoltaik Großprojekte sowie Finanzierungskonzepte für den nordamerikanischen Markt vorantreiben. Q-Cells International USA und SunEdison haben eine Vereinbarung abgeschlossen, die die gemeinsame Entwicklung, Realisierung und den Betrieb von Fotovoltaik Projekten in den USA vorsieht. Q-Cells International wird zu diesem Zweck Solarmodule mit einer Gesamtleistung von bis zu 800 MWp im Zeitraum Ende 2008 bis 2013 liefern. 

Der Halbjahresbericht und eine aktuelle Unternehmenspräsentation stehen auf den Internetseiten der Q-Cells AG (www.q-cells.de) im Investor Relations-Bereich zum Download bereit.

Quelle: Q-Cells AG
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