Artikel vom 10.10.2008, Druckdatum 25.11.2024 | |
Solare Sanierung senkt Energiekosten Solarenergie senkt den Verbrauch fossiler Energien, reduziert die Heiz- und Warmwasserkosten und entlastet gleichzeitig die Umwelt durch eine Verringerung der CO2-Emissionen. Die solare Heizungsmodernisierung funktioniert auch im Wohnungsbestand und führt hier zu niedrigeren Wohnkosten für Mieterinnen und Mieter. Das sind für den Deutschen Mieterbund (DMB) und den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) die zentralen Ergebnisse eines 2006 begonnenen und jetzt abgeschlossenen solaren Sanierungsprojekts in Berlin. In der Wohnanlage der Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle in Berlin-Reinickendorf mit sieben Gebäuden und 304 Wohneinheiten im Nahwärmeverbund wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen die zentrale Kesselerneuerung durch den Einbau moderner Regeltechnik und Sonnen-Kollektorenfelder ergänzt und die Warmwasserversorgung von dezentralen Gasdurchlauferhitzern auf eine zentrale Versorgung unter Einbindung von Solarenergie umgestellt. Durch die Umstellung konnten die Heizkosten um rund ein Drittel gesenkt werden, der Energieverbrauch sank um ein Viertel und die CO2 Emissionen um ein Fünftel. Jochen Icken, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle, zieht eine positive Bilanz der Maßnahmen: „Durch den Einsatz von Solarwärme konnten die Kosten für Heizung und Warmwasser um rund ein Drittel gesenkt werden. Solarwärme rechnet sich in der Wohnungswirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Die Kostenersparnis kommt unserer Genossenschaft und unseren Mieterinnen und Mietern gleichermaßen zu Gute.“ Angesichts ständig steigender Preise bei Heizöl und Gas muss gerade auch im Wohnungsbestand die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen abgebaut werden. Die solare Modernisierung spielt hier eine wichtige Rolle. Vergleichbare Projekte im ganzen Bundesgebiet bestätigen, dass solare Sanierungsmaßnahmen unterm Strich Mieter/in und Vermieter/in gleichermaßen entlasten können - für den Deutschen Mieterbund e. V. ein entscheidender Punkt für den Einsatz von Solarwärme. Die energetische Modernisierung und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien im Wohnungsbestand sind für den Deutschen Mieterbund alternativlos. Dazu erklärt Mieterbund-Präsident Dr. Franz-Georg Rips: „Investitionen in solarmodernisierte Wohnungen sind für Vermieter/in und Mieter/in gleichermaßen sinnvoll. Durch Modernisierungen und niedrigere Heizkosten eröffnen sich für Vermieter Spielräume bei der Kaltmiete, und ihre Immobilie bleibt konkurrenzfähig. Für Mieter ist die Entwicklung der Gesamtmiete von entscheidender Bedeutung. Wer 33 Prozent weniger Heizkosten zahlen muss, akzeptiert eine Mieterhöhung, mit der elf Prozent der Modernisierungskosten umgelegt werden. Wichtig für Mieter ist, dass unter dem Strich die Warmmiete nicht steigt, sondern sogar sinkt.“ Im Falle der Märkischen Scholle wurde sogar darauf verzichtet, die Modernisierungsmaßnahme auf die Kaltmiete umzulegen. Auch für Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, hat das vorgestellte Projekt Modellcharakter für Deutschland: „Richtig geplante solare Sanierungen sind echte Win-Win-Situationen für Investoren, Mieter und Umwelt. Leider heizen immer noch zu wenige Wohnungsbaugesellschaften mit Hilfe der Sonne Angesichts weiter steigender Heizkosten und immer mehr guter Beispiele dürfte sich dies jetzt ändern.“ Neben den Bundeszuschüssen aus dem Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können auch regionale Förderprogramme den Weg zu mehr Solarthermie im Wohnungsbau ebnen. In Berlin unterstützt die GASAG mit ihrem Programm Erdgas & Solar XXL den Einsatz erneuerbarer Energietechnik. „Solarwärme ist die regenerative Energie Nr. 1 für eine Großstadt wie Berlin“, sagt Dr. Henning Borchers Hauptabteilungsleiter Handel und Vertrieb GASAG: „Tausende Mehrfamilienhäuser mit geeigneten Dachflächen bilden ein enormes Einsatzpotenzial für die Kombination von Solarwärme mit dem CO2-armen fossilen Energieträger Erdgas.“ Innerhalb eines Jahres sind bei der GASAG bereits 71 Anträge auf Förderung von Machbarkeitsstudien durch Planungsbüros eingegangen, allein die Hälfte davon für kommunale Wohnungsunternehmen. „Der Berliner Senat hat als Schirmherr der GASAG-Initiative das enorme Potenzial für Solarwärme im Mietwohnungsbau klar erkannt und forciert deren Einsatz“, so der GASAG-Experte. Quelle: Deutscher Mieterbund (DMB), Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) |