Artikel vom 25.04.2006, Druckdatum 22.11.2024 | |
Umstieg auf Erneuerbare Energien jetzt! Nach dem Versuch des russischen Erdgaskonzerns Gasprom, die Europäische Union zu erpressen, fordert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die Bundesregierung auf, die Abhängigkeit von Erdgas und Öl zu reduzieren. Deutschland könne es sich nicht leisten, bei der Energieversorgung weiterhin zu 70 Prozent von Importen abhängig zu bleiben, so der BEE. Deutschland bezieht rund 84 Prozent seines Erdgasbedarfs aus dem Ausland. Russland ist derzeit mit rund 44 Prozent das wichtigste Gasbezugsland für Deutschland, Tendenz steigend. Daneben sind Norwegen (24 Prozent) und die Niederlande (19 Prozent) die bedeutendsten Lieferanten für den deutschen Gasmarkt. Auslöser für die jüngste Kontroverse war laut dpa ein Gespräch des Gasprom-Vorsitzenden Alexej Miller mit den Botschaftern aller 25 Länder der Europäischen Union in Moskau. Miller gab zu verstehen, dass Gasprom sich neue Kunden suchen könnte, wenn die Europäer den Einstieg seines Konzerns bei westlichen Versorgern verhindern sollten. Der BEE fordert die Bundesregierung deshalb zum Handeln auf. Importiertes Gas und Öl müsse durch heimische Erneuerbare Energien ersetzt werden. Würde allein die der Zahl der Heizungsanlagen in Deutschland, in denen Erneuerbare Energien eingesetzt werden, verdoppelt, könnten Energieimporte im Wert von 50 Milliarden Euro eingespart werden, so der BEE. Konkret fordert der BEE den Ausbau der Biokraftstoffe und der Nutzung Erneuerbarer Energien bei der Wärmeerzeugung. BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke: „Nirgendwo sonst ist der Umstieg von alten auf neue Energieträger so einfach wie bei der Wärmeversorgung.“ Der Einsatz von Holzheizungen, Erdwärmepumpen und Solaranlagen ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher schon heute wirtschaftlich. Die Anlagen seien zwar in der Investition etwas teurer als herkömmliche Heizungen, rechneten sich aber innerhalb weniger Jahre durch den Verzicht auf teure Brennstoffe. Damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Wärmebereich schnell vorankommt, fordert die Ökoenergiebranche einen gesetzlichen Rahmen. Nitzschke: „Wir brauchen Investitionssicherheit für Haushalte und Vermieter, die in neue Heizungssysteme investieren wollen. Dann schaffen wir bis 2012 die Verdoppelung des Anteils Erneuerbarer Energien im Wärmebereich.“ Insgesamt erwartet der BEE bis 2012 Investitionen in Erneuerbare-Energien-Heizungsanlagen in Höhe von 30 Milliarden Euro. Mit diesen Investitionen würden Importe von Öl und Gas in Höhe von 50 Milliarden Euro vermieden werden können. Bei weiter steigenden Gas- und Ölpreisen während der Laufzeit dieser Anlagen könnte sich diese Einsparung sogar noch weiter erhöhen. Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien (www.bee-ev.de) Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de |