Artikel vom 11.03.2009, Druckdatum 22.11.2024

Nordrhein-Westfalen setzt auf Erneuerbare Energie

In Nordrhein-Westfalen (NRW) wird mehr Energie umgewandelt und genutzt als in jedem anderen Bundesland. Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands setzt dabei auch auf Erneuerbare Energien. Bisher hat NRW 11.000 Fotovoltaik Anlagen mit einer installierten Leistung von über 61 MWp gefördert, für die das Land mehr als 87 Millionen Euro bereit gestellt hat. Mehr als 26.600 thermische Solaranlagen wurden mit knapp 40 Millionen Euro gefördert. Das geht aus den jüngst veröffentlichten Daten und Zahlen zur Energienutzung in NRW 2008 hervor.

In Nordrhein-Westfalen findet sich ein dichtes Netz von Forschungseinrichtungen ebenso wie eine Vielzahl von Unternehmen, die innovative Energieprodukte und -dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung der regenerativen Energien anbieten. Um seine Spitzenposition auszubauen sowie seine energiepolitischen Ziele (Klimaschutz, Ressourcenschonung, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit) zu erreichen, hat NRW die EnergieAgentur.NRW eingerichtet, „ein Instrument mit vielfältigen Kompetenzen“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die EnergieAgentur.NRW betreut zahlreiche Projekte im Auftrag verschiedener Landesministerien und fungiert dabei als strategische Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebereich: von der Energieforschung, der technischen Entwicklung, Demonstration und Markteinführung über die Energieberatung bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Breiten Raum in der Arbeit der EnergieAgentur.NRW nimmt auch die neutrale Information zu allen Themen der Energieeffizienz und den Erneuerbaren Energien ein. Regelmäßig veröffentlicht sie die Daten und Zahlen zur Energienutzung im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands.

In NRW erzielten 2007 nach einer Studie des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) im Bereich erneuerbarer Energien 21.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei etwa 3.200 Firmen einen Umsatz von rund 5,5 Milliarden Euro. Bundesweit wurden in 2007 mit erneuerbaren Energien rund 34,5 Milliarden Euro Gesamtumsatz erzielt und etwa 250.000 Arbeitsplätze gesichert.

In der NRW-Landesförderung progres.nrw wurden von 1988 bis Ende 2007 für Entwicklung, Demonstration und Markteinführung innovativer Energietechnologien sowie die Energieberatung rund 700 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union (EFRE-Programm) für über 57.700 Förderprojekte aufgewendet. Die Förderungen zogen weitere Investitionen von etwa 3,6 Milliarden Euro nach sich. Im Jahre 2008 wurden hierdurch knapp 4.000 Projekte mit rund 23 Millionen Euro gefördert.

Rund 15,3 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauches und 9,6 Prozent des Endenergieverbrauches stammten 2008 aus erneuerbaren Energien. Dabei wurden rund 120 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart. An erster Stelle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt die Windkraft, die 6,5 Prozent des bundesdeutschen Stromverbrauches erzeugte. Dann folgen die Biomasse mit 3,7 Prozent und die Wasserkraft mit 3,4 Prozent.

In ganz Deutschland waren in 2007 bereits rund 4.000 MWp Fotovoltaik Leistung installiert. Ende 2008 betrug dann die installierte Leistung in Deutschland über 5.300 MWp. Der Umsatz der gesamtdeutschen Fotovoltaik Industrie steigerte sich auf rund 7 Milliarden Euro in 2008. NRW hatte im Jahre 2007 eine installierte Fotovoltaik Leistung von rund 480 MWp und lag damit an dritter Stelle hinter Bayern (1.600 MWp) und Baden-Württemberg (850 MWp). Die neue Kampagne „Photovoltaik NRW - Solarstrom für Nordrhein-Westfalen“ ist eine gemeinsame Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen und der nordrhein-westfälischen Fotovoltaik Industrie. Ziel ist es, den Marktanteil von Fotovoltaik Anlagen in Nordrhein-Westfalen deutlich zu erhöhen.

Die Stadtwerke Jülich errichten zurzeit in Jülich ein solarthermisches Versuchskraftwerk als Demonstrationsanlage. Gemeinsam mit namhaften Industriepartnern (Kraftanlagen München) und Forschungseinrichtungen (Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum, Solar-Institut Jülich der FH Aachen) entsteht bis 2009 ein Versuchs- und Demonstrationskraftwerk, in dem Sonnenenergie ohne Verbrennung von Rohstoffen in elektrische Energie umgewandelt werden soll. Das Bundesumweltministerium sowie die Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen unterstützen mit Fördergeldern in Höhe von rund 10 Millionen Euro die auf eine Leistung von 1,5 Megawatt ausgelegte Anlage die die Vorreiterrolle Nordrhein-Westfalens auf dem Gebiet der Nutzung von erneuerbaren Energien weit über die Landesgrenze hinaus bekannt machen soll.

Das Projekt der 50 Solarsiedlungen setzt auf die Kombination von Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbaren Energien im Wohnungsbau. Die Solarsiedlungen zeigen auf Siedlungsebene die Möglichkeiten der aktiven und passiven Solarenergienutzung für die Wärme- und Stromerzeugung und unterstützen somit die breite Einführung des solaren und energiesparenden Bauens. Mittlerweile sind 26 Siedlungen im Neubau und im Bestand mit über 6.000 Bewohnerinnen und Bewohnern fertig. 18 weitere Siedlungen werden aktuell gebaut und damit ist NRW europaweit Spitzenreiter in Sachen Solarsiedlungen.

Sämtliche Daten und Zahlen zur Energienutzung in NRW 2008 sowie weiterführende Links gibt es hier.

Quelle: EnergieAgentur.NRW
                                                                 News_V2