Artikel vom 19.03.2009, Druckdatum 22.11.2024

Photovoltaik-Standort Thüringen im Aufwind

„Thüringen ist als Solarstandort weiter im Aufwind.“ In dieser Auffassung sieht sich Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz durch die jüngst vorgelegte Sonderveröffentlichung „Solarwirtschaft in Thüringen“ des Thüringer Landesamts für Statistik (TLS) bestärkt. Das nächste Projekt am Photovoltaik Standort Thüringen startet bereits am 24. März: Dann findet in Arnstadt die Grundsteinlegung für ein neues Werk der Ersol Solar Energy AG statt. Ersol will nach eigenen Angaben bis 2012 rund 530 Millionen Euro in Thüringen investieren und damit bis zu 1.100 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Neben einer umfassenden Analyse des Solarstrommarktes wird in der Sonderveröffentlichung insbesondere auf die Wertschöpfungskette in der Thüringer Photovoltaik Branche eingegangen. Laut der Studie bietet der Freistaat Thüringen der Solartechnik ideale Voraussetzungen für die Entwicklung zur Leitindustrie des 21. Jahrhunderts. 

„Hier vereinen sich hohe Investitionsbereitschaft, hervorragende Forschungstätigkeiten, Fachkräfte, Zulieferer, Maschinenbauer und sehr gute Absatzmöglichkeiten. Mit der breiten Markteinführung und Massenfertigung – bei zeitgleicher technologischer Weiterentwicklung – werden die Preise für Solaranlagen weiter deutlich sinken“, so Günther Krombholz, Präsident des Thüringer Landesamtes für Statistik. Durch die vermehrte Nutzung des „Kraftwerks Sonne“ würden in Thüringen mittel- bis langfristig Energiekosten reduziert, Arbeitsplätze geschaffen und der Ausstoß vieler Tonnen CO2 vermieden.

„Wir sind frühzeitig auf den Solarzug aufgesprungen und gehören in diesem Bereich heute zu den wichtigsten Produktionsstandorten in Deutschland und Europa“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz. Das erweise sich vor allem in der momentanen Konjunkturkrise als Glückfall, so Reinholz mit Blick auf die anhaltende Investitionsbereitschaft der Thüringer Solarwirtschaft.

Die Sonderveröffentlichung beschreibt nicht nur den Photovoltaik Standort Thüringen, sondern analysiert auch die Entwicklung des weltweiten Photovoltaik Markts und prognostiziert auf dieser Basis weiterhin gute Absatzchancen auch für die Thüringer Hersteller. Nach einem etwas „abgebremsten“ Wachstum der weltweit installierten Photovoltaik Leistung um 17 Prozent im laufenden Jahr wird ab 2010 wieder mit einer stärkeren Erhöhung der Nachfrage gerechnet. Die durchschnittliche Wachstumsrate im Zeitraum 2007 bis 2012 liegt bei etwa 48 Prozent pro Jahr. Für 2012 bis 2020 wird ein durchschnittliches Jahreswachstum von 28 Prozent prognostiziert.

Mit seinem Anteil von zehn Prozent am weltweiten Gesamtumsatz der Photovoltaik Branche wolle sich Thüringen ein „dickes Stück von diesem Kuchen“ abschneiden, sagte Wirtschaftsminister Reinholz. „Wir werden alles daran setzen, diesen Umsatzanteil in den kommenden Jahren noch weiter auszubauen.“ Die Weichen dafür hatte die Landesregierung Ende 2007 mit dem Start der „Solarinitiative Thüringen“ gestellt. 

Für die Umsetzung des wichtigsten Vorhabens dieser Initiative – des „Kompetenzzentrums für Hochtechnologie und Solarwirtschaft“ in Erfurt – hatte Reinholz Anfang Februar dieses Jahres den Startschuss gegeben. Angesichts dieser Aktivitäten wächst auch innerhalb Deutschlands die Aufmerksamkeit für den Solarstandort Thüringen: So konnte der Sitz des Solarclusters „Solarvalley Mitteldeutschland“ nach seinem erfolgreichen Abschneiden im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundes in die thüringische Landeshauptstadt geholt werden.

Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit

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