Artikel vom 02.04.2009, Druckdatum 22.11.2024 | |
Photovoltaik & Co: Sonnige Aussichten in den USA Die USA bewegen sich unter ihrem neuen Präsidenten Barack Obama mit Siebenmeilenstiefeln in das Solarzeitalter. Mit Obamas Präsidentschaft ergeben sich nach Ansicht des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) für Erneuerbaren Energien (EE) hervorragende Marktchancen in den USA. Zum ersten Mal in der Geschichte besteht die Möglichkeit, dass Erneuerbare Energien eine tragende Rolle in der bundesstaatlichen Energiepolitik spielen werden. Nichtsdestotrotz werden deutsche Firmen nach Ansicht des Branchenverbands große F&E-Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre weltweite Spitzenposition bei der Solar- und Produktionstechnologie zu behaupten. Bereits bei seiner Antrittsrede betonte der neue Präsident die wirtschaftliche, soziale und umweltpolitische Bedeutung grüner Technologien. Mit der Ernennung von Steven Chu zum Energieminister hat er seiner Zusage der Förderung der Erneuerbaren Energien große Glaubwürdigkeit verliehen. Im von Obama am 17. Februar 2009 unterzeichneten „Gesetz für die Erholung und Investitionen für die amerikanische Wirtschaft“ hat er eine 30-prozentigen Zuschuss für Erneuerbare Energien eingeführt, und somit starke Anreize für die Schaffung eines amerikanischen EE-Markts, inklusive Solarenergie geschaffen. Die neue Regierung, neue Programme auf Bundesstaats- und Gemeindeebene sowie große Investitionsprogramme der Energieversorger werden nach Ansicht des BSW-Solar dazu beitragen, dass die USA einer der wichtigsten Solarmärkte weltweit werden. Amerikanische Firmen werden hiervon profitieren, ebenso wie von staatlicher Unterstützung für Forschungs- und Entwicklungs-Programme. Für deutsche Firmen stellt die gegenwärtige Situation eine hervorragende Gelegenheit dar, mit aufstrebenden US-Firmen zusammen zu arbeiten, um auf diesem viel versprechenden Markt Fuß zu fassen. Deutsche Solartechnik zählt zu der ausgereiftesten und bestentwickelten Technologie. Deutsches Knowhow und deutsche Qualität kann auf diese Weise einen Markt erreichen, der zumindest mittelfristig weltweit einzigartig im Hinblick auf Kaufkraft, Kapazität und F&E-Fähigkeiten und Energienachfrage ist. Nichtsdestotrotz werden deutsche Firmen nach Ansicht des Branchenverbands große F&E-Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre weltweite Spitzenposition bei der Solar- und Produktionstechnologie zu behaupten. Wichtige Voraussetzungen hierfür bleiben verlässliche politische Rahmenbedingungen für die Solarenergie und damit ein stabiler und weltweit bedeutender Heimatmarkt. Bereits jetzt sei der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. eine wichtige Interessenvertretung zahlreicher Solarfirmen aus den Vereinigten Staaten in Deutschland. Insofern sehe man der künftigen Kooperation zwischen den führenden US- und deutschen Firmen zuversichtlich entgegen. In Obamas erst kurzer Amtszeit wurden die bisherigen Steuergutschriften für die Errichtung von Solaranlagen in direkte Unterstützungen in Höhe von 30 Prozent der Investitionssumme umgewandelt, wodurch die Investitionssicherheit erhöht wurde. Außerdem plant Obama eine jährlichen Förderung der Forschung und Entwicklung aller erneuerbarer Energien über die nächsten zehn Jahre. In vielen Bundesstaaten wird die Einführung von attraktiven Einspeisetarifen für Strom aus Erneuerbaren Energien ernsthaft diskutiert. Zu diesen Staaten gehören unter anderem Washington State, Michigan, New Mexico, New York State, Iowa, Arkansas und Minnesota. Auch auf lokaler Ebene wie in Gainesville, Palm Desert und Los Angeles gibt es entsprechende Aktivitäten. Deutsche Unternehmen positionieren sich für den erwarteten Solarboom in den USA mit eigenen Produktionsstätten oder Handelsvertretungen. Marktkenner wie die Analysten von PiperJaffreys erwarten, dass sich der US-amerikanische Solarmarkt in diesem Jahr auf 600 bis 700 Megawatt verdoppeln könnte und 2010 mit 1,5 bis 2 Gigawatt die Größe des deutschen Markts erreicht. Der BSW-Solar registriert, dass die führenden Industrienationen USA, Kanada, Japan und China trotz, oder gerade wegen der Weltfinanzkrise, beim Aufbau eigener Solarmärkte ihr Tempo verschärfen. Damit ergeben sich neue Absatzchancen für die heimische Solarindustrie, gleichzeitig wird sich der Technologie-Wettbewerb weiter verschärfen. Die globalen Anstrengungen werden dazu beitragen, dass Solarenergie bereits in wenigen Jahren in besonders einstrahlungsintensiven Ländern wettbewerbsfähig mit konventioneller Energie wird. In Deutschland rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft mit der Wettbewerbsfähigkeit gegen Mitte des kommenden Jahrzehnts. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) |