Artikel vom 13.04.2009, Druckdatum 22.11.2024

Grüne Informationstechnik: ökologisch und ökonomisch überlegen

Die Digitalisierung der Haushalte und Büros sowie das Internet verursachen einen erheblichen Strom und Materialverbrauch. Allein in Deutschland sind rund zehn Kraftwerke nötig, um den Strombedarf der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) in unseren modernen Haushalten zu decken. Eine kostenlose Verbraucher-Broschüre des Umweltbundesamtes klärt über Tipps und Kniffe beim Kauf energiesparender Computer, dem grünen Surfen und der umweltgerechten Aufrüstung alter Geräte auf.

Ob Digitalkamera, Notebook, Spielkonsole, Handy oder Plasma-Fernseher, die ITK verursachte im Jahr 2007 rund 33 Millionen Tonnen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) und damit mehr als der gesamte deutsche Luftverkehr. „Die Informations- und Kommunikationstechnik ist ein Wachstumsmarkt – und zwar auch beim Ausstoß klimaschädlicher Gase. Deshalb ist Klimaschutz hier besonders wichtig“, sagt Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA).

Computer mit gleicher Rechenleistung und Ausstattung verbrauchen leider oft unterschiedlich viel Energie. Wie bei Autos gibt es sowohl große Schlucker als auch Energiesparer. „Nicht nur Gigabyte und Pixel-Zahl sind beim Computerkauf entscheidend – auch auf den Energieverbrauch kommt es an. Jede Neuanschaffung legt den Energieverbrauch oft über Jahre fest. Wer beim Kauf genau hinschaut, wird belohnt“, erklärt Holzmann. Ein sehr effizienter Computer spart gegenüber einem ineffizienten Gerät zwischen 50 und 70 Prozent Strom Dabei müssen sparsame Geräte nicht teurer sein als ineffiziente. 

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auch darauf achten, dass die neuen Geräte ihren individuellen Anforderungen entsprechen. Größer, schneller, stärker – kaum jemand will technisch zurückbleiben, wenn die neuen Geräte auf den Markt kommen. Aber: Was für die tatsächliche Nutzung überdimensioniert ist, braucht mehr Strom als nötig und ist meist teurer in der Anschaffung. „Und wer einen Rechner nur für Textverarbeitung und das Surfen nutzt, braucht sicher keinen Videoschnittplatz“, so der UBA-Vizepräsident. 

„Grüne“ Informationstechnik hört übrigens nicht beim Energiesparen auf. Auch der Aufwand zur Herstellung der Geräte ist enorm: Für die Produktion eines einzigen PC samt Monitor sind rund 1.500 Liter Wasser und 23 Kilo verschiedener Chemikalien nötig. In den elektronischen Bauteilen stecken zudem seltene Metalle wie Gold, Silber, Tantal oder Platin, deren Förderung die Umwelt und die natürlichen Ressourcen belastet. PCs, Handys oder Laptops enthalten zudem Blei, Quecksilber und Cadmium und andere Stoffe, die die Gesundheit schädigen können. Alte Elektrogeräte gehören daher nicht in den Hausmüll, sondern sind getrennt zu sammeln und zu verwerten. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist das völlig kostenlos: Sie können die Geräte bei den Sammelstellen der Städte und Gemeinden zurückgeben. 

Die neue Broschüre „Computer, Internet und Co. – Geld sparen und Klima schützen“ steht zum kostenlosen Download bereit.

Eine gedruckte Fassung gibt es kostenlos beim Umweltbundesamt c/o GVP, Postfach 30 0361, 53183 Bonn oder telefonisch zum Ortstarif unter (01888) 305 3355 sowie per E-Mail bei uba@broschuerenversand.de.

Quelle: Umweltbundesamt (UBA)
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