Artikel vom 02.07.2009, Druckdatum 22.11.2024 | |
Auf Schatzsuche im Heizungskeller Kleine Maßnahmen – große Wirkung: Wer seine Heizungsanlage noch im Sommer auf Vordermann bringt, spart im Winter Energie und Kosten. Darauf weist Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg hin. Die Bandbreite der Heizsysteme ist dabei groß: Sie reicht von Holzpelletheizungen über Brennwertkessel mit Solarthermie Anlage bis hin zur Installation einer Wärmepumpe. Für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer besonders interessant: Seit April unterstützt die Förderbank KfW die Optimierung von Heizungsanlagen finanziell. In deutschen Heizungskellern herrscht oft ein beträchtlicher Schlendrian: Bis zu 10 Prozent der durchschnittlichen Stromrechnung eines Haushalts entfallen auf ineffiziente Heizungspumpen. Viele Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sind nicht wie vorgeschrieben gedämmt, schlecht eingestellte Pumpen und Ventile treiben die Heizkosten in die Höhe. Insgesamt 90 Prozent der Heizungsanlagen könnten energetisch optimiert werden, ergab eine Erhebung der KfW. Bei Heizungspumpen lohnt sich eine Überprüfung besonders. Kein elektrisches Haushaltsgerät besitzt ein solch hohes Stromsparpotenzial. „Ungeregelte Heizungspumpen pumpen das Wasser stets mit voller Leistung durch das Rohrnetz, auch wenn die Heizungsventile gedrosselt sind. Geregelte Hocheffizienzpumpen dagegen arbeiten drei Viertel der Heizperiode in Teillast“, sagt Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der landesweit tätigen Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA). „Das senkt den Strombedarf erheblich. Schließlich arbeiten Heizungspumpen bis zu 6.000 Stunden im Jahr.“ Brauchen alte ungeregelten Pumpen jährlich im Schnitt 600 Kilowattstunden, sind es bei neuen nur noch 60. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage spart zusätzlich wertvolle Energie. „Werden die Heizkörper in einer Wohnung bei gleicher Thermostatstellung unterschiedlich warm und treten Strömungsgeräusche auf, besteht Handlungsbedarf“, weiß Volker Kienzlen. Der Abgleich sorgt im Heizungssystem für ausgeglichene Druckverhältnisse und stellt sicher, dass die Wärme optimal genutzt wird. Das Ergebnis: Die Heizungs-Rücklauftemperaturen und der Energieverbrauch sinken. Das kann jährlich mehrere hundert Euro ausmachen. Auch die Dämmung von zugänglichen Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich in unbeheizten Räumen befinden, reduziert den Energieverbrauch. Die Dämmung ist seit Januar 2007 durch die Energieeinsparverordnung EnEV gesetzlich vorgeschrieben. Für Eigentümerinnen und Eigentümer, die selbst in ihrem Ein- oder Zweifamilienhaus wohnen, gilt die Vorschrift zwar erst nach einem Eigentümerwechsel, sie rentiert sich jedoch bereits heute in der Regel nach wenigen Jahren. „Diese kleinen Maßnahmen mit großer Wirkung sind auch bei einem Austausch der kompletten Heizanlage unerlässlich“, erklärt Claudia Rist. „Stehen bereits Überlegungen dazu an, empfiehlt es sich, einen qualifizierte/n Gebäudeenergieberater/in aus der Region hinzuzuziehen. Er oder sie berät, welches System im Einzelfall das Richtige ist.“ Die Bandbreite der Heizsysteme ist groß: Sie reicht von Holzpelletheizungen über Brennwertkessel mit thermischer Solaranlage, oder einem Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz bis hin zur Installation einer Wärmepumpe. Die Stadt Tübingen übrigens finanziert ihren Bürgerinnen und Bürgern sogar eine moderne Heizungspumpe. Weitere Informationen gibt es beim kostenfreien Beratungstelefon von Zukunft Altbau: 08000/12 33 33 oder unter www.zukunftaltbau.de. Informationen über Gebäudeenergieberater in der Region gibt es dort ebenfalls. Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer/innen neutral und unabhängig über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Umweltministeriums Baden-Württemberg wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt. Quelle: Zukunft Altbau |