Artikel vom 06.08.2009, Druckdatum 22.11.2024 | |
Erneuerbare Energien: Täglich 80 neue Arbeitsplätze Erneuerbare Energien sorgen für Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum. Allein im vergangenen Jahr ist einer Mitteilung des Bundesverbands Bioenergie zufolge die Zahl der Arbeitsplätze um 30.000 gestiegen – das sind etwa 80 neue Arbeitsplätze pro Tag. Seit 1998 habe sich die Zahl der Beschäftigten in der Branche der Erneuerbaren Energien vervierfacht – ein Plus von 332 Prozent! Der Bedarf an Fachkräften im Bereich Erneuerbare Energien ist trotz Wirtschaftskrise weiterhin hoch, so eine Untersuchung des Wissenschaftsladens Bonn: allein im ersten Quartal 2009 ist die Zahl der Stellenangebote im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beschäftigen Anlagenhersteller, Zulieferer und Planer im Bereich Erneuerbare Energien rund 280.000 Menschen. Seit 2004 (rund 160.500 Beschäftigte) hat sich die den Erneuerbaren Energien zuzurechnende Beschäftigung damit in nur vier Jahren um etwa 117.500 Arbeitsplätze oder rund 73 Prozent erhöht. Das größte Wachstum der Beschäftigung konnte 2008 die Photovoltaik aufweisen, die auf Grund des Ausbaus ihrer Produktionskapazitäten in Deutschland die inländische Wertschöpfung deutlich steigern konnte. Auch die positive Entwicklung des Wärmemarktes führt zu wachsender Beschäftigung; hiervon profitieren insbesondere die Solarthermie sowie die oberflächennahe Geothermie Im ersten Quartal 2009 ist die Zahl der Stellenangebote im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gestiegen, ergab eine Untersuchung des Wissenschaftsladens Bonn. Ausbaubedarf besteht bei den Unternehmen der Erneuerbaren demnach vor allem in den Bereichen Service und Montage sowie Planung und Beratung. Rund 70 Prozent der Stellenangebote kommen demnach aus der Solar- und Windbranche. Theo Bühler, Arbeitsmarktexperte des Wissenschaftsladens Bonn, der erstmals 2006 im Auftrag des Bundesumweltministeriums den Arbeitsmarkt Erneuerbare Energien untersuchte: „Die Mehrheit der Unternehmen sucht weiterhin Personal mit Berufserfahrung. Relativ viele Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien sprechen inzwischen aber auch wenig erfahrene Fachkräfte an und versuchen, diese über Weiterbildungen an das Unternehmen zu binden.“ Das heißt: Die Erneuerbaren sind weiterhin offen für qualifizierte Quereinsteiger, z.B. aus anderen Branchen. Auch die Zahl der Studiengänge, mit denen sich junge Leute fit für einen Job in der Wachstumsbranche machen können, ist in den letzten beiden Jahren immens gewachsen, ergab eine weitere Studie des Wissenschaftsladen Bonn. Gab es im Wintersemester 2007/2008 noch 144 Studiengänge, die sich vollständig auf Erneuerbare Energien konzentrierten oder einen umfangreichen Schwerpunkt in diesem Themenfeld setzten, werden es zwei Jahre später, zum Wintersemester 2009/2010 bereits mehr als 260 Studiengänge sein. Bis 2020 rechnet der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) für Deutschland mit 500.000 Arbeitsplätzen in der Branche. Das sind 220.000 mehr als heute. Dietmar Schütz, Präsident des BEE, mahnt: „Wer in der Politik nun überlegt, den Ausbau der Erneuerbaren hierzulande zu bremsen, gefährdet damit viele tausend Arbeitsplätze.“ So seien Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und zusätzliche Kohlekraftwerke nur mit einer Einschränkung des Vorrangs für Erneuerbare Energien machbar und daher ein Jobvernichtungsprogramm. Quellen: Bundesumweltministerium, AGEE-Stat, Wissenschaftsladen Bonn, Bundesverband Erneuerbare Energien |