Artikel vom 26.06.2006, Druckdatum 22.11.2024

„Intersolar ist ein Muss!“

Völlig zu Recht gilt die Intersolar als Spiegelbild der Branche. Europas größte Fachmesse für Solartechnik hatte vom 22. bis 24. Juni in Freiburg/Breisgau ihre Pforten geöffnet, und die Resonanz war erneut riesig. Mehr als 23.000 Besucherinnen und Besucher – so viele wie nie zuvor – ließen sich von den schweißtreibenden Temperaturen nicht abhalten, und informierten sich aus erster Hand über Branchenneuheiten und Trends. Die 454 Aussteller aus 27 Nationen waren mit der Kompetenz der Fachbesucher sehr zufrieden.

Sie platzt langsam aus allen Nähten: die Intersolar in Freiburg/Breisgau. Was vor wenigen Jahren als kleine Ein-Hallen-Messe für Insider begonnen hat, hat sich zu Europas führender Fachschau für die Solar-Branche gemausert. 26.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind es mittlerweile geworden, das sind laut Ausstellungsleitung 50 Prozent (!) mehr als im vergangenen Jahr. Aufgrund des anhaltenden Zulaufs wird nun überlegt, den Messe-Standort zu wechseln. Allerdings ist noch unklar, wohin.

„Die Intersolar ist einfach ein Muss!“, sind sich die Aussteller – Hersteller, Zulieferer, Großhändler und Dienstleister – einig. Die Messe habe sich in den sechs Jahren ihres Bestehens deutlich entwickelt, sie sei „professioneller“ geworden, war vielfach zu hören. Dass sie möglicherweise den Standort wechseln wird, stößt bei vielen Ausstellern zwar aufgrund der Kapazitätsgrenzen auf Verständnis, bedauert wird es aber dennoch. „Freiburg als ‚Solarhauptstadt’ und Sitz des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE ist einfach prädestiniert für diese Messe“, so ein Aussteller. 

Die deutsche Solarbranche hatte zum Messeauftakt ihre Prognose eines 10-prozentigen Wachstums für 2006 bekräftigt. Erwartet wird ein Umsatz von mehr als 4 Milliarden Euro. Bis Jahresende sollen mehr als 50.000 Beschäftigte in der deutschen Solarindustrie tätig sein. Wichtigster Eckpfeiler des Booms sei die Solarwärme, die sich in diesem Jahr zur beliebtesten Heizungsart der Deutschen entwickelt habe, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW).

Rund ein Drittel der Aussteller kamen aus dem Ausland. Vermutlich größer war deren prozentualer Anteil an den Besucherinnen und Besuchern der Fachschau. Viele von ihnen nahmen teilweise weite Anfahrtswege auf sich, um sich auf der Intersolar über die neuesten Entwicklungen und Produkte zu informieren. Asien, Südamerika, Neuseeland, Russland, Niederlande, Griechenland, Spanien, Italien, Schweiz, Österreich, ... – auf der diesjährigen Intersolar trafen sich laut Ausstellungsleitung Solarexperten aus 80 Ländern. 

Gerade im Ausland wird in naher Zukunft ein Solarboom erwartet, nachdem in Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland Einspeisevergütungen mit ähnlich attraktiven Fördersätzen wie in Deutschland eingeführt worden sind. Allein für Südeuropa wird bis 2010 eine Verzehnfachung des Fotovoltaikmarktes erwartet. Nach Informationen des BSW sind inzwischen 90 Prozent der Hersteller, Zulieferer und Fachgroßhändler auch im Ausland aktiv.

Klares Messethema war die Preisentwicklung bei den Solarmodulen. Das Gros der Aussteller geht davon aus, dass sich die Preise nach unten bewegen werden – nur in der Frage, wie schnell diese Entwicklung zu erwarten ist, herrschte Uneinigkeit. Während manche bereits für die nächsten Monate eine „spannende Phase“ prognostizieren, gehen andere doch noch von ein bis zwei Jahren aus. Ein Indiz, wie sehr der Markt in dieser Frage derzeit in Bewegung ist, ist diese Spannbreite auf jeden Fall.

Abgerundet wurde die Intersolar 2006 durch Fachvorträge, Seminare und Workshops rund um die Themen Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Anwendung von Solartechnik. Die Zukunft der Energie jedenfalls, das hat die Intersolar 2006 ganz klar gezeigt, kommt an den Themen Fotovoltaik Solarthermie und solares Bauen nicht mehr vorbei.

Quelle: Intersolar, BSW 

Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de





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