Artikel vom 30.10.2010, Druckdatum 25.11.2024

Dr. Andreas Bett für Entwicklung von Konzentrator-Photovoltaik geehrt

Dr. Andreas Bett und sein Team vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg haben Konzentrator Solarzellen entwickelt, deren Wirkungsgrad beinahe doppelt so hoch ist wie der von konventionellen Solarzellen auf Siliziumbasis. Ihre Idee: Solarzellen stapeln, so dass sich das gesamte Sonnenspektrum für die Energieproduktion nutzen lässt. Dafür gab es jetzt den EARTO-Innovationspreis.

Mit dem EARTO-Innovationspreis werden Forschungsarbeiten ausgezeichnet, die zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an ein Team, das eine neue Generation von Solarzellen entwickelt. 

„Es ist eine große Ehre für uns, dass Fraunhofer in diesem Jahr mit dem Preis ausgezeichnet wird“, erklärte Prof. Ulrich Buller, Mitglied des Vorstands bei Fraunhofer, der den Preis in Brüssel entgegennahm. Fraunhofer ist eine von 350 europäischen Forschungsorganisationen, die Mitglied der EARTO sind, der European Association of Research and Technology Organisations. 

Die preisgekrönte Forschungsarbeit stammt aus dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Dr. Andreas Bett und sein Team haben dort Konzentrator Solarzellen entwickelt, deren Wirkungsgrad beinahe doppelt so hoch ist wie der von konventionellen Solarzellen auf Siliziumbasis. Möglich wird dies dadurch, dass Solarzellen gestapelt werden, so lässt sich das gesamte Sonnenspektrum für die Energieproduktion nutzen. 

Sonnenenergie, eine saubere, geräuschlose und unbegrenzt verfügbare Form der Energiegewinnung, kann helfen, den Energiebedarf der ständig wachsenden Weltbevölkerung zu decken. Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, muss die Solarzellen Technik jedoch noch effizienter und kostengünstiger werden. 

Wissenschaftler am ISE setzen hier auf Höchstwirkungsgrade und auf Mehrfachsolarzellen, in denen drei Teilzellen aus III-V-Verbindungshalbleitern übereinander liegen. Jede der Teilzellen kann einen begrenzen Wellenlängenbereich des Sonnenlichts besonders effektiv umwandeln. Auf diese Weise konnte ein Rekordwirkungsgrad von 41,1 Prozent erzielt werden. 

Diese hocheffizienten Zellen lassen sich in Konzentratormodulen einsetzen, in welchen das Sonnenlicht 500-fach konzentriert auf die Zellen auftrifft. Damit die Technologie zügig vom Labor in die Industrie gelangt, wurde am Institut ein Demonstrationslabor mit Maschinen aufgebaut, wie sie auch in der Industrie genutzt werden. Hier erarbeiten und testen die Forscher Produktionsprozesse für die Aufbau- und Verbindungstechnik, die Modulintegration und die Qualitätskontrolle.

Ein Spin-off aus dem ISE, die Firma Concentrix Solar GmbH, produziert heute Konzentratorsysteme, die beispielsweise in einem spanischen Solarpark mit einem Systemwirkungsgrad von 25 Prozent Solarstrom ins Netz speisen. Bei der Entwicklung der metamorphen Mehrfachsolarzellen arbeitete das Team seit Jahren eng mit der Firma AZUR Space Solar Power in Heilbronn zusammen, dem führenden Europäischen Hersteller von Solarzellen für den Weltraum. Dieser Partner will die hocheffizienten Konzentrator Solarzellen 2011 auf den Markt bringen. 

„Mit dem EARTO-Innovationspreis werden RTOs, Research and Technology Organisations, für Innovationen ausgezeichnet, die große wirtschaftliche und soziale Bedeutung haben. So war es auch in diesem Jahr. Wieder war das Niveau des Wettbewerbs sehr hoch und die eingesandten Projekte haben auf hervorragende Weise gezeigt, was RTOs am besten können: Innovationen entwickeln, die Wachstum erzeugen und die helfen, die großen Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, resümiert Prof. Erkki KM Leppävuori, Präsident der EATRO. 

Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
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