Artikel vom 31.01.2011, Druckdatum 18.04.2024

Solar Millennium AG präsentiert vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2009/2010

Die Solar Millennium AG (Erlangen) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009/2010 gemäß vorläufiger Zahlen nach IFRS ein Konzern-Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 0,7 Millionen Euro (Vorjahr: 52,3 Millionen Euro, angepasst). Das EBIT liegt damit Unternehmensangaben zufolge leicht über der am 13. Oktober 2010 angepassten Prognose. Der bereits angekündigte EBIT-Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiere vor allem aus einem verschobenen Finanzierungsabschluss für zwei geplante US-Kraftwerksprojekte in Blythe, der nun in der laufenden Berichtsperiode erwartet werde, so das Unternehmen.

Mit dem Konzern-Jahresabschluss 2009/2010 zum 31.10.2010 berichtet die Solar Millennium AG in der Gewinn- und Verlustrechnung eine neue Kennzahl, mit der auch die Transparenz der Berichterstattung weiter erhöht wird: die Betriebsleistung. Solar Millennium will unter der Betriebsleistung den Verkauf von Genussrechten an Fonds als eigene Position „sonstige betriebliche Erträge“ ausweisen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bisher flossen diese in die Gesamtsumme der Umsatzerlöse mit ein. Die Betriebsleistung setzt sich insgesamt zusammen aus den Positionen Umsatzerlöse, sonstige betriebliche Erträge, Bestandsveränderung, aktivierte Eigenleistungen und übrige betriebliche Erträge. Die Positionen werden jeweils separat ausgewiesen (siehe auch nachfolgende Tabelle). 

Die Unternehmensgruppe erzielte eine Betriebsleistung von rund 186 Millionen Euro gegenüber 220 Millionen Euro im Vorjahr. Die wesentlichen Beiträge zur Betriebsleistung lieferten die Verkäufe von Anteilen und des Genussrechts am spanischen Solarkraftwerksprojekt Ibersol sowie die Ingenieurleistungen und der Kraftwerksbau für das solarthermische Kraftwerk Andasol 3. Weitere Umsätze erlöste die Solar Millennium-Gruppe mit der Realisierung des Parabolrinnen-Solarfelds in Ägypten und mit ihren Dienstleistungen wie Machbarkeitsstudien für solarthermische Kraftwerke in verschiedenen Zielregionen. Der operative Cash-Flow für das abgelaufene Geschäftsjahr ist Unternehmensangaben zufolge deutlich positiv und liegt bei zirka 7 Millionen Euro (Vorjahr: -51,6 Millionen Euro, angepasst). 

Von der erwirtschafteten Betriebsleistung von rund 186 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/2010 entfallen 73,2 Millionen Euro auf die Umsatzerlöse (Vorjahr: 159,3 Millionen Euro, angepasst) und 62,9 Millionen Euro auf die sonstige betrieblichen Erträge (Vorjahr: 47,6 Millionen Euro), die den Ertrag aus dem Verkauf des Genussrechts am Ibersol-Kraftwerksprojekt enthalten. Die Bestandsveränderung schlägt mit 38,8 Millionen Euro (Vorjahr: 10,4 Millionen Euro) zu Buche, die aktivierten Eigenleistungen mit 1,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1,9 Millionen Euro), und 10,1 Millionen Euro entfallen auf die übrigen betrieblichen Erträge (Vorjahr: 0,8 Millionen Euro), die sich im Wesentlichen aus einmaligen Erträgen und Konsolidierungseffekten zusammensetzen. Die Erlöse für die Berichtsperiode 2009/2010 würden nach der alten Darstellung (Umsatzerlöse inklusive der Erlöse aus dem Verkauf des Genussrechts an den Ibersol-Fonds) mit etwa 136 Millionen Euro unterhalb der zuletzt angepassten Prognose von 150 Millionen Euro liegen. 

Oliver Blamberger, Finanzvorstand der Solar Millennium AG, erläutert die neuen Einordnungen im Jahresabschluss: „Mit der Kennzahl Betriebsleistung erhöhen wir die Transparenz unserer Berichterstattung und verbessern die Vergleichbarkeit zwischen den Berichtsperioden. Die Betriebsleistung spiegelt die Geschäftsentwicklung des Unternehmens wesentlich besser wider als der reine Umsatz. So beinhaltet sie zum Beispiel auch die aktivierten Projektentwicklungsarbeiten in Spanien und den USA, die zwar schon geleistet wurden, aber aufgrund der ausstehenden Anteilsverkäufe an große Investoren noch nicht umsatzwirksam abgerechnet werden konnten.“ 

Die ursprünglich Anfang 2010 avisierte Umsatz- und Ergebnisprognose musste Unternehmensangaben zufolge vor allem wegen der Verschiebung des zum Ende der vergangenen Berichtsperiode erwarteten Finanzierungsabschlusses für die geplanten US-Kraftwerke Blythe 1 und 2, der nun für die laufende Berichtsperiode geplant ist, angepasst werden. Eine weitere Ursache für die angepasste Prognose war eine Umstrukturierung des Finanzierungskonzepts für das spanische Kraftwerksprojekt Ibersol. Eine außerordentliche Ergebnis-Belastung resultiert zudem aus der Antrittsprämie des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Prof. Utz Claassen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Dr. Christoph Wolff, CEO der Solar Millennium AG seit dem 1. Januar 2011, erläutert die operativen Fortschritte im laufenden Geschäft: „Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr bedeutende Mittel im Rahmen unserer intensivierten Projektentwicklungstätigkeiten und insbesondere für die Genehmigungsverfahren der US-Projekte aufgewendet, zumal jetzt, nach erfolgreichem Abschluss des Genehmigungsverfahrens, statt ursprünglich nur mit einem sogar bei zwei Kraftwerken die Realisierungsphase begonnen wurde. Die erfolgreiche Umsetzung der Solarkraftwerke in den USA sollte über die nächsten Jahre hinweg einen signifikanten Teil des operativen Geschäfts mit kontinuierlichen und stabilen Umsatzerlösen sichern.“ 

Die Veröffentlichung des vollständigen Konzernjahresabschlusses 2009/2010 sowie des Geschäftsberichts ist im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am 3. März 2011 in München geplant.

Quelle: Solar Millennium AG 

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