Artikel vom 07.07.2006, Druckdatum 04.10.2024 | |
EU-Parlament fordert Emissionshandel auch für Flugzeuge Diese Woche hat sich das Europäische Parlament in Straßburg dafür ausgesprochen, auch den Flugverkehr in den Emissionshandel miteinzubeziehen. Die EU-Volksvertretung hält dies für das „geeignetste Instrument“, um Klimaschäden einzudämmen, meldet das Wissenschaftsmagazin nano (3sat). Nach Willen des Parlaments soll der Handel für alle Maschinen gelten, die auf einem europäischen Flughafen landen oder starten. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas erklärte am Dienstag in Straßburg, die EU-Komission wolle auch die Luftfahrtbranche in den Handel mit Emissionsrechten miteinbeziehen. Zwar sei der Anteil des Luftverkehrs an den Treibhausgasen mit drei Prozent niedrig, durch das enorme Wachstum des Flugverkehrs in den vergangenen zehn Jahren stiegen die Emissionen allerdings schneller als in anderen Bereichen. Allein die EU Emissionen auf internationalen Flügen seien zwischen 1990 und 2003 um 73 Prozent gestiegen. Ohne Gegensteuerung könnten diese bis 2012 – dem Ende des Klimaabkommens von Kyoto – um 150 Prozent zulegen und damit alle Reduzierungen in anderen Bereichen zunichte machen. Die Vorschläge der Kommission sehen vor, alle in der EU startenden Fluglinien unabhängig von ihrem Firmensitz in den Emissionshandel miteinzubeziehen. Gegenüber dem Handelsblatt hatte ein Sprecher der zweitgrößten europäischen Fluggesellschaft Lufthansa vor Wettbewerbsverzerrungen durch den Emissionshandel gewarnt. Zwar lehne man ein „umfassendes Emissionshandelssystem“ nicht ab, man glaube aber, „dass es sehr viel bessere Möglichkeiten für den Klimaschutz als zusätzliche Belastungen für die Fluggesellschaften“ gebe. Die EU-Kommission sagte zu, an weiteren Vorschlägen zum Abbau der Emissionen zu arbeiten, so das Handelsblatt. Man wolle auch weiter am Abbau der rechtlichen Hürden für eine Besteuerung von Flugbenzin arbeiten. Vorstöße dazu hätten laut Handelsblatt bislang aber nie die erforderliche Einstimmigkeit bei den EU-Regierungen gefunden. Quelle: nano (3sat), Handelsblatt |