Artikel vom 21.02.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
Denkmal der Braunkohleförderung wird zum Zentrum der Photovoltaik Ferropolis heißt ein ehemaliges Braunkohletagebaugelände in Sachsen-Anhalt. Heute ist es Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark. Hier, wo einst die Energie aus der Erde kam, werden in den nächsten Wochen Photovoltaik Anlagen installiert, um künftig Energie vom Himmel zu beziehen. Die Errichtung der Anlage mit einer Kapazität von insgesamt 235 Kilowatt-Peak (KWp) soll durch Q-Cells (Thalheim) erfolgen. Gräfenhainichen, Tagebau Golpa-Nord: Jahrzehntelang ein Ort entfesselter Industriekräfte und Umweltsünden, aber auch sicherer Arbeitsplätze und großartiger Leistungen der Arbeiter und Ingenieure im Bergbau. Doch dann hatte Braunkohle kaum mehr Zukunft in Sachsen-Anhalt. Was tun? Abreißen, verschrotten, die Spuren verwischen? Oder auf der Vergangenheit aufbauen und den Neuanfang wagen? Die Idee zu Ferropolis kam aus dem Bauhaus Dessau, ihre Umsetzung verdankt sich zu einem beträchtlichen Teil der Begeisterung und Hartnäckigkeit der Menschen vor Ort. Heute ist Ferropolis Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines Vergangenen Zeitalters. Doch die Zukunft hat längst begonnen. Das bezeugen erste Ansiedlungen kleiner Unternehmen ebenso wie zahlreiche neue Projekte: Kulturfestivals, mit Strom versorgt vom Solarkraftwerk Ferrosolar. In Ferropolis ist die Geschichte der Zukunft sichtbar. Einen großen Schritt in Richtung Zukunft hat Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff ermöglicht. Er hat in Ferropolis einen Fördermittelbescheid für den weiteren Infrastrukturausbau auf der Ferropolis-Halbinsel übergeben. Das Investitionsvorhaben, das ein Volumen von mehr als 5 Millionen Euro umfasst, soll u. a. in die Verkehrs- und Sicherheitsinfrastruktur investiert werden. Der Zuschuss seitens des Landes, Bundes und der Europäischen Union beträgt knapp 4 Millionen Euro. Die Stadt Gräfenhainichen hatte diese Förderung des Infrastrukturausbaus aus Mitteln der GA Infrastruktur beantragt. Mit dem Geld sollen Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur auf dem Gelände, beispielsweise einen weiteren Rettungsweg, getätigt werden, um auch in Zukunft sichere Veranstaltungen für bis zu 25.000 Besucherinnen und Besucher durchführen zu können. „Ferropolis ist ein einzigartiges Denkmal und ein Aushängeschild nicht nur für die Region, sondern auch für das Land Sachsen-Anhalt insgesamt. Mit der finanziellen Unterstützung des Investitionsvorhabens will die Landesregierung dazu beitragen, einerseits die industriellen Wurzeln unseres Landes für den Tourismus zu bewahren und andererseits die Attraktivität des Veranstaltungsortes zu erhöhen“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff heute in Gräfenhainichen. Die Zahl und die Vielfalt der Veranstaltungen in Ferropolis sollen auch zukünftig weiter zunehmen, um die Unterhaltung des industriekulturellen Erbes weiterhin zu ermöglichen und auch die erheblichen Effekte für die regionale Wirtschaft weiter zu stärken. Bis zur Saison 2011 sollen die ersten Maßnahmen zum Infrastrukturausbau umgesetzt werden. Neben den Veranstaltungen wird Erneuerbare Energie auch den Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht, die täglich auch außerhalb der Konzerte und Festivals nach Ferropolis kommen. Sie erwartet demnächst ein neues Labor der erneuerbaren Energien, das EnergieExploratorium. „Wohl nirgendwo anders kann man den Wandel vom Kohlezeitalter ins Solarzeitalter so gut erleben wie auf dem Gelände von Ferropolis“, findet Thies Schroeder, Ferropolis-Geschäftsführer. „Wir freuen uns darüber, Partner dieses wegweisenden und für die Region bedeutenden Solarprojekts zu sein“, sagte Thomas Franken, Leiter Marketing von Q-Cells. „Mit Projekten dieser Art werden wir es gemeinsam schaffen, den Wandel hin zu regenerativen Energien zügig voranzutreiben.“ Der weltweit bekannte Festivalort Ferropolis ist ein Denkmal, das an insgesamt 150 Jahre Braunkohlenförderung in Mitteldeutschland erinnert. Mit der Errichtung der geplanten Photovoltaik Anlage untermauere Ferropolis den erfolgreichen Wandel von alter zu neuer, regenerativer Energieversorgung, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Das unterstreiche zum einen das Bewusstsein des Veranstalters für Nachhaltigkeit, trage zum anderen aber auch der starken Verankerung der Solarindustrie in Mitteldeutschland Rechnung. Quelle: Q-Cells SE, FERROPOLIS |