Artikel vom 18.03.2011, Druckdatum 29.03.2024

NABU-Tipps für eine private Energiewende – weg vom Atomstrom!

Angesichts der entsetzlichen Atomkatastrophe in Japan fragen sich auch in Deutschland viele Bürgerinnen und Bürger, was sie selbst tun können, um eine für Mensch und Umwelt vernünftige Energiewende zu unterstützen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU): „Die wichtigste und beste Brückentechnologie für die schnellstmögliche Umstellung auf Ökostrom und den Ausbau der erneuerbaren Energien ist keineswegs die Atomkraft, sondern vielmehr eine verbesserte Energieeffizienz und das Energiesparen.“ Der NABU gibt Tipps, was man tun kann.

„Tatsächlich kann jeder einzelne Bürger dazu beitragen“, betont NABU-Geschäftsführer Leif Miller. „Selbst das sofortige Abschalten der acht riskantesten Atommeiler bedeutet keineswegs, dass in Deutschland die Lichter ausgehen.“ Das hat nun auch das Umweltbundesamt erneut bestätigt. Zugleich betont der NABU: „Die wichtigste und beste Brückentechnologie für die schnellstmögliche Umstellung auf Ökostrom und den Ausbau der erneuerbaren Energien ist keineswegs die Atomkraft, sondern vielmehr eine verbesserte Energieeffizienz und das Energiesparen.

Dazu geben die Experten vom NABU, Deutschlands mitgliederstärkstem Umweltverband, eine Reihe praktischer Tipps:

Wechseln Sie heute noch zu sicherem Ökostrom: Jetzt ist die Gelegenheit für eine klare politische Botschaft: Ich will keinen Atom- und Kohlestrom mehr finanzieren. Das geht ganz einfach: Einen der vier Anbieter unter www.atomausstieg-selber-machen.de auswählen, Antrag ausfüllen und los geht‘s. Wichtig ist dabei, einen Ökostrom Anbieter zu wählen, der nachweisen kann, dass er tatsächlich in den Bau neuer Anlagen zur Nutzung von Wind- und Solarenergie und in eine nachhaltige Biomassenutzung investiert. Dies gewährleisten unter anderem Ökostrom Anbieter, die mit dem „Grüner Strom Label“ ausgezeichnet sind, das vom NABU gemeinsam mit anderen Umwelt- und Verbraucherorganisationen getragen wird. Anders als oft behauptet, ist Ökostrom für den Verbraucher meist nicht teurer. 

Ausführliche Informationen unter: www.nabu.de/themen/energie/oekostrom/10763.html 

Regionale Ökostrom Anbieter für ihren Postleitzahlenbereich finden Sie auf der Seite: www.gruenerstromlabel.org/ 

Konkrete Verbraucher-Infos zum Thema Klimaschutz und Energie finden Sie unter: www.nabu.de/themen/klimaschutz/selbstaktivwerden/12361.html

Das NABU-Energiesparkonto schont die Umwelt und Ihr Portemonnaie: Rund 130 Euro gibt ein Haushalt in Deutschland durchschnittlich jeden Monat für Energie aus. Das kostenlose NABU-Energiesparkonto kann Ihnen helfen, Ihre Stromkosten in den Griff zu bekommen und gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen zu leisten. Das NABU-Energiesparkonto prüft Ihre Energiekosten, informiert über individuelle Sparpotenziale und zeigt Ihnen, wie sich konkrete Maßnahmen auf die Energie- und CO2-Bilanz Ihres Haushalts auswirken. Zum Beispiel verschlingen Kühl- und Gefriergeräte fast ein Fünftel des Haushaltsstroms. Ein Energiehunger, der sich etwa durch den Kauf eines hocheffizienten Kühlschranks deutlich dämpfen lässt: Ebenso kann mehr als ein Drittel des üblichen Stromverbrauchs sparen, wer seine Waschmaschine vernünftig betreibt. Auch konventionelle Glühlampen wandeln Strom äußerst uneffektiv in Licht um - über neun Zehntel der Energie verpuffen als Wärme. 

Effizienter sind Energiesparlampen oder LEDs, die bis zu 90 Prozent weniger Energie verbrauchen und zehnmal länger halten als die gute alte Glühbirne - das wiegt den höheren Einkaufspreis mehrfach auf.Darüber hinaus gibt der NABU Tipps, die (un)heimlichen Energieräuber abzustellen: Allzu üblich dösen Computer im Büro wie zuhause im Schlummerbetrieb, Fernseher warten „stand by“ auf die Tagesschau, Stereo-Anlagen träumen mit glimmenden Dioden von Mozart. Teurer Strom verpufft im Leerlaufbetrieb als nutzlose Abwärme – schalten Sie ab! Ein kostenloses Heizgutachten gibt Ihnen zudem Aufschluss darüber, wie Sie angesichts der gestiegenen Öl- und Gaspreise künftig günstiger und klimafreundlicher über den nächsten Winter kommen.
Ausführliche Informationen über dieses Angebot vom NABU und co2online unter: www.nabu.de/themen/klimaschutz/selbstaktivwerden/12956.html

Legen Sie Ihr Geld in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien an: Investieren Sie jetzt in die energetische Modernisierung! Profitieren Sie von einer Solaranlage auf dem eigenen Dach oder beteiligen Sie sich an Geldanlagen in ein lokales Bürgerkraftwerk auf Basis Erneuerbarer Energien. Der Staat unterstützt dies mit diversen Förderprogrammen. Kommunen nehmen ihre Energieversorgung in die eigene Hand, um unabhängig von den Atomkonzernen zu werden. Immer mehr Unternehmen verdienen mit Klimaschutz-Ideen und Produkten Geld und Sie können Teil dieser Erfolgsgeschichten werden. 

Weitere Informationen unter: www.energiefoerderung.info/ sowie www.buerger-kraftwerke.de und www.ecoreporter.de/

Protestieren Sie gegen eine atompolitische Hinhaltetaktik: Hier eine Auswahl der demnächst anstehenden Termine: 

Samstag, 19. März, 22.30 Uhr: IPPNW-Sonderkonzert aus Anlass der atomaren Katastrophe in Japan in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin
Montag, 21. März, 18 Uhr: Fukushima ist überall! Bundesweit Mahnwachen für den Atomausstieg.
Samstag, 26. März: bundesweite Großdemonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln und weiteren Städten.
Samstag, 9. April: dezentraler Aktionstag und Atomalarm in vielen Städten.
Montag, 25. April: 25 Jahre Tschernobyl. Großproteste an 13 Standorten.
Dienstag, 26. April: Mit Unterstützung des NABU findet in der Berliner Philharmonie ein Konzert zu Ehren der Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl statt. 

Weitere Informationen werden laufend aktualisiert unter www.nabu.de/themen/energie/atomkraft/atomkatastropheinjapan/13572.html

Mehr zum Thema im Internet zu finden unter www.NABU.de 

Quelle: Naturschutzbund Deutschland (NABU)




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