Artikel vom 14.07.2006, Druckdatum 08.09.2024

BEE weist VCI-Vorwürfe zurück

Vergangene Woche hatte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Werner Wenning, in der Süddeutschen Zeitung über die hohen Energiepreise in Deutschland geklagt. Seiner Ansicht nach seien daran auch die Erneuerbaren Energien schuld. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) weist dies dagegen als „nicht haltbaren Vorwurf“ zurück.

Zwar beklage der VCI, so Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) „zu Recht hohe Energiepreise und den fehlenden Wettbewerb zwischen den Energieversorgern als deren Ursache. Die hohen Stromkosten seiner Branche auch den Erneuerbaren Energien anzulasten, ist aber ein nicht haltbarer Vorwurf. Die in seinem Verband organisierten Unternehmen fielen bereits bislang unter die Härtefall-Regelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Mit der jetzigen Novellierung des EEG wird die energieintensive chemische Industrie nochmals um einen dreistelligen Millionenbetrag entlastet. Dies kommt einer direkten Subvention durch die übrigen Verbraucher gleich.“

Mit der EEG Umlage würden die Stromverbraucher den Umstieg auf Erneuerbare Energien finanzieren und vermieden so die Umweltfolgekosten fossiler Energien, so Lackmann. „Die chemische Industrie dagegen beteiligt sich mit der neuen Härtefallregelung nur noch minimal an der Finanzierung der Umweltschäden, die aus ihrem Energieverbrauch resultieren.“

Die chemische Industrie in Deutschland profitiere massiv vom Boom der Erneuerbaren Energien, so der BEE. Die Rotorfertigung in der Windkraftbranche und die Fotovoltaikindustrie seien Absatzmärkte für die chemische Grundstoffindustrie. Die Vorwürfe des VCI, die Förderung Erneuerbarer Energien sei für hohe Strompreise verantwortlich gehe ins Leere, weil Erneuerbare Energien schon heute eine preisdämpfende Wirkung auf dem Strommarkt hätten. An der Leipziger Strombörse könne dieser Effekt beispielsweise an Tagen mit einer hohen Windstrom-Einspeisung an niedrigeren Preisen abgelesen werden.

Der BEE weiter: „Das EEG ist ein ausgesprochen günstiges Klimaschutzinstrument. Bisher hat etwa der Emissionshandel um 25mal höhere CO2-Vermeidungskosten verursacht. Bis 2012 wird das EEG weitere 52 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Der Emissionshandel fordert im gleichen Zeitraum von Industrie und Stromerzeugung nur eine Reduktion um 15 Millionen Tonnen. Damit entlastet der Ausbau Erneuerbarer Energien die Industrie bis 2012 um rund 4,2 Milliarden Euro. Ohne EEG müsste sie CO2-Zertifikate in diesem Wert einkaufen.“

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE)
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