Artikel vom 18.04.2011, Druckdatum 22.11.2024

Erneuerbare Energien: Anreizprogramm für Heizungsmodernisierung könnte über 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen

Führende Verbände aus Energiewirtschaft und Gebäudetechnik haben sich zur Verbändeinitiative für Effizienz und Klimaschutz zusammengeschlossen. Die Verbände unterstützen mit Blick auf das von den Ministern Brüderle und Röttgen vorgelegte Sechs-Punkte-Programm das Vorhaben für eine „steuerliche Absetzbarkeit von ökologischen Sanierungsarbeiten“. Die Verbände begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesregierung Sanierungsanreizen den Vorzug vor möglichen weiteren ordnungsrechtlichen Maßnahmen im Wärmemarkt geben will.

„Energieeffizienz und erneuerbare Energien spielen nicht nur bei der Stromerzeugung eine bedeutende Rolle. Auch effiziente Heiztechnik in Kombination mit erneuerbaren Energien kann den Energieverbrauch in unserem Land drastisch senken“, erläuterte Professor Christian Küchen, der Sprecher der Verbändeinitiative. Küchen verwies auf den im Energiekonzept der Bundesregierung im Herbst 2010 festgeschriebenen Prüfauftrag für steuerliche Anreize zur Förderung der Sanierung. 

„Wir haben als Branche diesen Auftrag angenommen und die Wirksamkeit wie auch die Auswirkungen auf den Staatshaushalt von Steuerabschreibungen auf Investitionen in die Heizungsmodernisierung wissenschaftlich prüfen lassen“, sagte Professor Küchen. Das Ergebnis sei eindeutig ausgefallen. 

Durch den Modernisierungsanreiz der steuerlichen Abschreibung könnte die Zahl der jährlich erneuerten Heizungsanlagen von heute 438.000 auf 698.000 im Jahr 2021 steigen. Dieser Modernisierungsschub im Gebäudebestand würde nach den gutachterlichen Berechnungen dem Staat steuerliche Mehreinnahmen von über vier Milliarden Euro verschaffen. „Darüber hinaus würde ein solches Anreizprogramm für Heizungsmodernisierung in Industrie und Handwerk über 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen“, betonte Küchen. 

Energie- und Heizungswirtschaft wollen mit ihrem Vorschlag für ein durch Abschreibungen finanziertes Modernisierungsprogramm im Gebäudebestand die angestrebte Energiewende in Deutschland beschleunigen. „Es geht nicht um Strom oder Wärme. Es geht um Strom und Wärme. Die Politik darf jetzt nicht den Fehler begehen, bei der Abkehr von der Atomenergie den Wärmemarkt aus dem Blick zu verlieren“, mahnte Küchen. 

Allerdings müsste ein solches Programm kurzfristig in Kraft gesetzt werden. Andernfalls würden absolut notwendige Investitionen jetzt unterbleiben in der Hoffnung, dass dann ein entsprechendes Programm zu einem späteren Zeitpunkt doch kommen würde. Über 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland würden von Gebäuden verursacht. Impulse für Investitionen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden wären aus Sicht der Verbändeinitiative ein wirksames Mittel, Energieeffizienz als eine der größten verfügbaren Energiequellen in Deutschland zu nutzen. 

Quelle: Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
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