Artikel vom 12.05.2011, Druckdatum 08.09.2024

SOLON: Entwicklung durch schwaches Marktumfeld belastet

Die SOLON SE erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 einen Konzernumsatz von 65,2 Millionen Euro, der noch unterhalb des Umsatzniveaus im Auftaktquartal 2010 lag (Vorjahreszeitraum: 88,3 Millionen Euro). Die schwache Umsatzentwicklung habe zu einem Verlust beim operativen Ergebnis (EBIT) von -17,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -6,4 Millionen Euro) und zu einem negativen Konzernergebnis von -21,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -8,2 Millionen Euro) geführt, so das Unternehmen. Insgesamt setzte SOLON im ersten Quartal 2011 Photovoltaik Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32 MW ab (Vorjahreszeitraum: 43 MW).

Die Solarbranche sei im zurückliegenden Quartal mit tiefgreifenden Veränderungen der Rahmenbedingungen in ihren wichtigsten europäischen Märkten Deutschland und Italien konfrontiert gewesen, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung der Solon SE. Der Deutsche Bundestag beschloss Anfang Februar weitere Einschnitte bei der Solarförderung zum 1. Juli dieses Jahres. Dadurch wurde frühzeitig Klarheit über das zukünftige Förderumfeld geschaffen, so Solon.

Der nach den typischerweise absatzschwachen Wintermonaten für das Frühjahr erwartete Nachfrageschub nach Photovoltaik Anlagen sei daraufhin jedoch ausgeblieben. Offenbar hätten viele deutsche Kundinnen und Kunden ihre Investitionsentscheidung in der Erwartung weiter fallender Preise im Vorfeld der nächsten Tarifabsenkung zurückgestellt.

In Italien sei Anfang März ebenfalls überraschend das erst seit Jahresbeginn geltende Einspeisegesetz mit Wirkung zum 31. Mai dieses Jahres außer Kraft gesetzt worden. Die Verabschiedung einer Nachfolgeregelung verzögerte sich trotz wiederholter Ankündigungen bis in den Mai. Dies habe eine erhebliche Verunsicherung bei Kund/innen und Investor/innen und nicht zuletzt bei den in der Finanzierung von Solarprojekten engagierten Banken zur Folge, so dass sich laufende Projekte verzögerten und das Neugeschäft im Kraftwerksbereich im ersten Quartal praktisch zum Erliegen kam, heißt es in der Pressemitteilung. 

Die Schwäche des deutschen Marktes spiegelt sich Unternehmensangaben zufolge auch darin wider, dass Solon in diesem Zeitraum 80 Prozent der Konzernumsätze außerhalb seines Heimatmarktes erzielte, v.a. in Italien und den USA. Durch die Ausgliederung der operativen Aktivitäten der österreichischen Tochtergesellschaft zum Jahreswechsel ging die Zahl der an allen Standorten für Solon tätigen Mitarbeiter/innen zum 31. März 2011 auf 797 zurück (31.12.2010: 912). 

In Folge der schwachen Geschäftsentwicklung stieg die Nettoverschuldung im Quartalsverlauf auf 402,1 Millionen Euro an (31.12.2010: 369,1 Millionen Euro), so das Unternehmen weiter. Das Working Capital habe sich gegenüber dem Jahresende 2010 auf 213,0 Millionen Euro (31.12.2010: 172,5 Millionen Euro) erhöht, was einer Working-Capital-Quote in Relation zum Umsatz der letzten 12 Monate von knapp 36 Prozent entspreche. Der Forderungsbestand sei signifikant verringert worden und von 170,7 Millionen Euro am Jahresende 2010 auf 148,4 Millionen Euro zum 31. März 2011 gesunken. 

Dem stand jedoch aufgrund der schwächer als erwarteten Nachfrage ein Bestandsaufbau an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von insgesamt 42,7 Millionen Euro gegenüber. Dieser resultiert zu rund einem Drittel aus Projektleistungen für das im Bau befindliche 21-MW-Kraftwerk für den US-Kunden Arizona Public Service.

In Deutschland ziehe die Nachfrage nach Photovoltaik Anlagen seit Ende März langsam wieder an. Da im März deutschlandweit nach Einschätzung des Unternehmens weniger Solarstromanlagen installiert wurden als noch zu Jahresbeginn erwartet, ist davon auszugehen, dass die auf den Installationszahlen der Monate März bis Mai 2011 basierenden Einschnitte bei den Vergütungssätzen zum 1. Juli deutlich unter dem Höchstsatz bleiben dürften. Damit wäre die Voraussetzung für eine relativ ausgewogene Entwicklung der Nachfrage in Deutschland im weiteren Jahresverlauf gegeben, so das Unternehmen.

Nach einer ersten Einschätzung der Anfang Mai vorgelegten Neuregelung der Solarstromförderung in Italien sei davon auszugehen, dass Italien als Standort für Solarinvestitionen weiter attraktiv bleiben werde, nicht zuletzt da die Fördersätze trotz einer weiteren deutlichen Absenkung weiterhin über dem deutschen Niveau liegen. Allerdings dürfte sich das Marktgeschehen zukünftig stärker auf das Segment privater und gewerblicher Dachanlagen mit bis zu 1 MW Leistung verlagern, glaubt Solon. In diesem Segment sieht sich das Unternehmen dank seiner langjährigen Erfahrung in der Realisierung großer Dachanlagen in Italien und mit seinem Angebot an spezifischen Dachlösungen gut positioniert. 

Angesichts der deutlich schwächer als erwarteten Geschäftsentwicklung im Auftaktquartal hat das Solon-Management seine Umsatz- und Ergebnisplanungen für das laufende Jahr angepasst. Der Vorstand geht derzeit davon aus, dass die Umsatzeinbußen des ersten Quartals im weiteren Jahresverlauf nicht bzw. nicht vollständig ausgeglichen werden können und erwartet daher für das Gesamtjahr 2011 nur noch einen Konzernumsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Als Konsequenz dieser niedrigeren Umsatzerwartung wurden auch die Ergebnisziele entsprechend reduziert. 

Der vollständige Zwischenbericht der SOLON SE zum 31. März 2011 steht auf der Internetseite des Unternehmens www.solon.com zum Download zur Verfügung. 

Quelle: SOLON SE

Alle Angaben ohne Gewähr



                                                                 News_V2