Artikel vom 19.05.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
10-Punkte-Sofortprogramm für die Energiewende - Was jetzt zu tun ist Seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 hat die Energiewende Fahrt aufgenommen. Um sie nun zügig in vollen Gang zu versetzen, muss nach Ansicht von EUROSOLAR nur der gesetzliche Rahmen geändert und endlich widerspruchsfrei formuliert werden. Als Schrittmacher der laufenden Energiewende legt EUROSOLAR ein 10-Punkte-Sofortprogramm zur Beschleunigung vor. Aufgrund der Fixierung einiger Politiker/innen und Medien in der aktuellen Debatte um Off-Shore-Windparks in der Nordsee und den Bau großer Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland erinnert EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege daran, dass das „Vorbild Deutschland“ mit der rasanten Steigerung des regenerativen Stromanteils von 4 Prozent im Jahr 2000 auf 17 Prozent im Jahr 2010 nicht auf zentralistischen Energiekonzepten in der Nordsee beruht, sondern auf einer Vielzahl dezentraler Energieprojekte in den Regionen mit dem Zugpferd der Windkraft in Nord- und Mitteldeutschland. „Die dezentrale Energiewende ist gegenüber zentralistischen Konzepten das ökonomisch und sozial überlegene Konzept“, erklärt EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo. In ihrer Osterausgabe titelte nun auch die Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt „Vorbild Deutschland“ und verwies auf das EEG das inzwischen von 75 Staaten kopiert worden sei und von Präsident Obama als „leuchtendes Vorbild“ für Amerika bezeichnet werde. Durch das EEG hat sich ein neuer Wirtschaftszweig mit über 350.000 Arbeitsplätzen entwickelt. Dadurch verfüge Deutschland über ausreichend Expert/innen – Ingenieur/innen, Techniker/innen, Handwerker/innen, Planer/innen und Projektierer/innen–, um die dezentrale Energiewende auf der Basis heimischer erneuerbarer Energien zu beschleunigen und zügig bis zum Jahr 2030 zu vollenden, so EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege. Zwischenziel von EUROSOLAR ist der endgültige Atomausstieg bis 2015. Absolut kontraproduktiv wäre eine neue EU-Richtlinie zu Erneuerbaren Energien, wie sie EU-Energiekommissar Oettinger plant. Dr. Fabio Longo weist darauf hin, dass es die derzeitige Richtlinie den EU-Mitgliedstaaten ermögliche, alle erforderlichen Maßnahmen für die Energiewende einzuleiten. „Wir brauchen keine Gleichmacherei auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern einen europäischen Wettbewerb um die besten Konzepte zur Energiewende“, so Longo. Für das „Vorbild Deutschland“ – den Schrittmacher der europäischen Energiewende – legt EUROSOLAR daher nun ein 10-Punkte-Sofortprogramm vor. Damit Deutschland als europäischer Vorreiter für die dezentrale Energiewende die ökonomischen und sozialen Vorteile dieses Energiewechsels bestmöglich nutzen muss und kann, so EUROSOLAR. EUROSOLAR wurde 1988 von Dr. Hermann Scheer (1944-2010) gegründet und ist die gemeinnützige Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, unabhängig von Parteien, Institutionen, Unternehmen und Interessengruppen. Sie vertritt das Ziel, atomare und fossile Energie vollständig durch Erneuerbare Energie zu ersetzen. Hier kann das 10-Punkte-Sofortprogramm eingesehen und als pdf heruntergeladen werden. Quelle: EUROSOLAR e.V. |