Artikel vom 16.07.2011, Druckdatum 22.11.2024

BUND: Einsatz für mehr Umwelt- und Naturschutz lohnt sich

Insgesamt 461.000 Mitglieder und Förderer unterstützten den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im letzten Jahr. Mit einem Zuwachs von drei Prozent auf 276.000 konnte der Umweltverband bei seinen Mitgliedern sogar einen neuen Höchststand verzeichnen. Als einer der Hauptorganisatoren der Atomproteste nach Fukushima sieht der BUND darin auch eine Bestätigung und den Auftrag, die energiepolitische Wende der Bundesregierung weiter konstruktiv mitzugestalten.

Außerdem unterstützten den BUND laut Jahresbericht 185.000 Förderer mit Spenden in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro. Spenden und Mitgliedsbeiträge machten rund 80 Prozent der Einnahmen von insgesamt 14 Millionen Euro des Verbands aus. Der Anteil der Verwaltungskosten an den Ausgaben blieb konstant bei 6,2 Prozent, teilt der Umweltschutzverband in einer Pressemeldung mit.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Der BUND hat im letzten Jahr für seine Arbeit breite Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten. Das haben auch eindrucksvoll die Anti-Atomproteste gezeigt, bei denen Hunderttausende Menschen auf die Straße gingen. Diese Proteste, für die der BUND als einer der Hauptorganisatoren mobilisiert hat, haben den Boden für die energiepolitische Wende der Bundesregierung nach Fukushima bereitet. Der Einsatz für mehr Umwelt- und Naturschutz lohnt sich, das ist die Bilanz des BUND und das motiviert immer mehr Menschen, selbst aktiv zu werden.“

Ein Erfolg für den Klimaschutz sei, dass 2010 der Neubau von vier klimaschädlichen Kohlekraftwerken in Stade, Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Düsseldorf verhindert werden konnte. Im Naturschutz habe der BUND wertvolle Biotope für den Schutz der gefährdeten Wildkatzen und am ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, dem „Grünen Band“, gesichert. Großen Anteil habe der Umweltverband auch am EU-weiten Verbot von Bisphenol A in Babyflaschen gehabt. Rechtsgeschichte sei unter fachlicher Mitwirkung des BUND vom Bundesverfassungsgericht geschrieben worden. Es wies eine Klage des Landes Sachsen-Anhalt gegen das Gentechnikgesetz mit der Begründung zurück, die Gentechnik greife in elementare Strukturen des Lebens ein und der Staat habe deshalb eine besondere Schutzpflicht in diesem Bereich.

Weiger: „In diesem und im kommenden Jahr stehen vor allem eine umweltgerechte Agrarreform und die Beschleunigung einer nachhaltigen und ökologischen Energiewende auf unserer Agenda. Dabei dürfen Naturschutz und Bürgerbeteiligung nicht unter die Räder geraten. Verhindert werden muss auch, dass der Atomausstieg auf Kosten des Klimaschutzes geschieht. Wir werden weiter gegen neue Kohlekraftwerke demonstrieren und uns dafür einsetzen, dass die bisher ungenutzten Potenziale beim Energiesparen, der Energieeffizienz und beim Ausbau der Windkraft tatsächlich genutzt werden.“ 

Quelle: Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

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