Artikel vom 08.08.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
TU Ilmenau startet Photovoltaik-Forschungsinitiative Die Technische Universität Ilmenau startet eine großangelegte Initiative zur Erforschung der Sonnenenergienutzung. Angesichts des weltweit steigenden Rohstoffbedarfs bei immer knapper werdenden fossilen Ressourcen möchte sie mit einer Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen ihre führende Rolle im Bereich der Erforschung neuer Energie- und Umwelttechniken in Thüringen ausbauen. Die Auftaktveranstaltung findet am 11. August unter dem Motto „Innovativ – regenerativ: Kick-Off für eine Solar-Forschungsinitiative“ statt. Aktuelle Forschungsschwerpunkte der TU Ilmenau im Bereich Photovoltaik sind Silizium Solarzellen der nächsten Generation und neuartige Polymer Solarzellen die aufgrund ihrer besonders leichten Bauweise und hohen Flexibilität in verschiedensten Anwendungsbereichen einsetzbar sind. Derzeit errichten die Ilmenauer Photovoltaik Forscher eine hocheffiziente Outdoor Prüf- und Versuchsanlage (OPAL), die es künftig ermöglichen wird, Photovoltaik Komponenten und -Systeme für Forschung und Lehre zu untersuchen. Bereits seit 20 Jahren entwickelt die TU Ilmenau innovative Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien. Nun wird die Forschung durch eine neue Stiftungsprofessur ausgebaut. Die Stiftungsprofessur Photovoltaik wurde gemeinsam von einem Konsortium Thüringer Solarfirmen und der Ernst-Abbe-Stiftung, die sich der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Innovation verpflichtet fühlt, eingerichtet. Die feierliche Übergabe der Ernennungsurkunde an den neuen Stiftungsprofessor Dr. Thomas Hannappel steht am Anfang der Kick-Off-Veranstaltung „Innovativ – regenerativ“. Die am Institut für Physik der TU Ilmenau angesiedelte neue Photovoltaik Professur ist eingebunden in die Forschungscluster „Nanoengineering“ und „Antriebs-, Energie- und Um-weltsystemtechnik“ der Universität. Im Rahmen dieser Cluster bearbeiten die Ilmenauer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Fakultätsgrenzen hinweg interdisziplinär den komplexen Prozess von der Energieerzeugung und -speicherung über die Energiewandlung bis hin zur Energiesteuerung und -verteilung. Die Photovoltaik Forschung ist daher eng mit einer Reihe anderer Technologiefelder verknüpft, etwa der Energietechnik und Energetik, der Umwelttechnik, der Optik und Optoelektronik, den Neuen Werkstoffen sowie den Mikro- und Nanotechnologien. Für diese interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit verfügt die TU Ilmenau mit dem Zentrum für Energietechnik und dem Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien über eine hervorragend ausgestattete technologische Infrastruktur. In der Lehre wird das gesamte Gebiet der Energie- und Solartechnik behandelt. Dazu plant die TU Ilmenau, ergänzend zum bestehenden Masterstudiengang „Electrical power and control engineering“, zum Wintersemester 2011/12 den Studiengang „Regenerative Energietechnik“ einzuführen. Die ersten Studentinnen und Studenten werden bereits im Oktober ihr Masterstudium in Ilmenau aufnehmen können. Damit wird die TU Ilmenau zu einer der bedeutendsten Einrichtungen für die Aus- und Weiterbildung des akademischen Nachwuchses auf dem Gebiet Energietechnik und Photovoltaik in Deutschland. Nach der feierlichen Ernennung von Thomas Hannappel zum Stiftungsprofessor Photovoltaik wird die TU Ilmenau bei der Kick-Off-Veranstaltung einen An-Institutsvertrag mit dem CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH Erfurt unterzeichnen. Damit wird, neben dem Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gGmbH (IMMS) und dem Thüringer Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. Rudolstadt (TITK) eine weitere Thüringer Forschungseinrichtung An-Institut der TU Ilmenau. Im Rahmen eines „Memorandum of Understanding“ wird die TU Ilmenau die Intensivierung der künftigen Zusammenarbeit mit dem renommierten Helmholtz-Zentrum Berlin besiegeln. Nachdem am Ende der Veranstaltung „Innovativ – regenerativ“ Prof. Gerhard Gobsch den neuen Masterstudiengang „Regenerative Energietechnik“ vorgestellt haben wird, finden Führungen durch das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien und die Prüf- und Versuchsanlage OPAL statt. Im Jahr 2007 war die TU Ilmenau Gründungsmitglied der Thüringer Solarinitiative, die das Bundesland binnen kürzester Zeit als weltweit renommierten Forschungs- und Produktionsstandort für Solartechnik profiliert hat. Als eine von vier Universitäten ist die einzige technische Universität Thüringens auch im Spitzencluster Solarvalley Mitteldeutschland aktiv. Gemeinsames Ziel dieses Verbundes von zwölf Forschungseinrichtungen und 27 Solarfirmen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist es, den Technologievorsprung im Bereich der Solarstromtechnik gegenüber internationalen Wettbewerbern auszubauen und neue Märkte durch Kosten senkende Fertigungstechnologien zu erschließen. Quelle: Technische Universität Ilmenau |