Artikel vom 13.08.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
Energiegenossenschaften: Photovoltaik-Kraftwerke gemeinsam betreiben Kommunen können einen entscheidenden Beitrag für den erfolgreichen Start einer Energiegenossenschaft liefern, etwa indem sie als Experten die notwendige Vorarbeit leisten, die Bürgerinnen und Bürger auf Veranstaltungen informieren und Dachflächen für Photovoltaik Anlagen bereitstellen. Dies zeigt das Beispiel der Gemeinde Weissach im Tal, unweit der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Dort legten Vertreter der Kommune, der örtlichen Raiffeisenbank und des Genossenschaftsverbands Baden-Württemberg den Grundstein der Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG. Für ihr Engagement ist die schwäbische Gemeinde Weissach im Tal als „Energie-Kommune“ des Monats August 2011 ausgezeichnet worden. Mit diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor. Im August 2011, drei Jahre nach der Gründung, liegt die Mitgliederzahl der Energiegenossenschaft Weissacher Tal eG bereits bei 239 – Tendenz steigend. Mehr als 14.000 Geschäftsanteile zu je 50 Euro konnten durch die Bürgerinnen und Bürger eingebracht werden. Davon wurden vor allem auf Dächern kommunaler Gebäude zehn Photovoltaik Anlagen errichtet, die pro Jahr etwa 330.000 Kilowattstunden Strom produzieren. Das entspricht einer Einsparung von zirka 230 Tonnen CO2. Aber nicht nur das Klima profitiert, sondern auch die Genossenschaftler, die eine jährliche Rendite von etwa vier Prozent erzielen. „Es war uns besonders wichtig, jedem Interessenten aus der Region die Möglichkeit zu geben, bei diesem Projekt mitzuwirken. Deshalb haben wir als Beteiligungsmodell die gleichberechtigte und damit demokratische und weithin akzeptierte Form der Genossenschaft gewählt“, erklärt der Bürgermeister von Weissach im Tal, Ian Schölzel, der auch ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft ist. „Die Energiegenossenschaft Weissacher Tal zeigt beispielhaft, wie Kommunen und Bürgerinnen und Bürger beim Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgreich zusammenarbeiten können“, meint Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Gerade in kleinen Kommunen ohne Gemeinde- oder Stadtwerk sind Energiegenossenschaften ein geeignetes Instrument, um die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und die Akzeptanz für Erneuerbare-Energien-Projekte vor Ort zu schaffen.“ Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. |