Artikel vom 21.08.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
BSW-Solar bestätigt Job-Zahlen In den letzten Tagen haben Presseberichte wiederholt eine angebliche Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin zitiert, nach der die Arbeitsplatz-Zahlen des im vergangenen Herbst vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. veröffentlichten „Wegweisers Solarwirtschaft“ geschönt seien. Diese Behauptung ist falsch. Die HTW hat sich am 18.8. deutlich mit einer Pressemitteilung von den Berechnungen ihres Gastdozenten distanziert. Die Autoren beziehen sich in ihren Artikeln auf eine vorgebliche Studie von Wolfgang Hummel, Gastdozent an der HTW. Der Lehrbeauftragte gibt vor, nachgerechnet zu haben, ob die im „Wegweiser Solarwirtschaft“ gemachte Angabe, wonach durch die Photovoltaik Technologie im Jahr 2010 etwa 130.000 Jobs in Deutschland bestanden, korrekt ist. Hummel kommt zu dem Schluss, die Solarbranche habe nur 80.000 Arbeitsplätze. In diesem Zusammenhang behauptet Hummel laut Medienberichten, die durch Roland Berger/Prognos in Zusammenarbeit mit dem BSW-Solar erstellte Studie zähle fälschlicherweise auch Handwerker voll mit, die nur gelegentlich Solarmodule installierten und käme auf diese Weise zu übertriebenen Schätzungen. Richtig ist laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) vielmehr, dass die prognos AG im Herbst 2010 bei ihren Berechnungen für die Studie „Wegweiser Solarwirtschaft“ auf das Kriterium von „Vollzeitäquivalenten“ zurückgegriffen hat. Das bedeutet, dass gelegentlich mit der Installation von Solarmodulen beschäftigte Handwerker von der prognos AG nicht als vollzeitbeschäftigte Arbeitskräfte gerechnet wurden, sondern anteilig betrachtet wurden. Der Ausdruck Vollzeitäquivalent sei eine etablierte und standardisierte Vergleichsgröße, mithin die konservativste und damit belastbarste Hochrechnungsmethode von Beschäftigungseffekten, so der BSW-Solar. Die Berechnungsmethoden seien im Wegweiser (der öffentlich verfügbar ist unter www.solarwirtschaft.de/roadmap) dargelegt und zwar unter anderem auf den Seiten 41-46. Auf Seite 47 der Studie ist laut BSW-Solar noch einmal explizit die Ausweisung in Vollzeitäquivalenten genannt: „Die durch die Photovoltaik Technologie geschaffenen und gesicherten Arbeitsplätze in Vollzeitäquivalenten (FTE) belaufen sich auf rund 133.400.“ Bereits nach kurzer Lektüre der Analyse des HTW-Lehrbeauftragten Hummel würden die Gründe für die abweichenden Jobzahlen deutlich, zeigt der BSW-Solar auf: - Angaben zu Leih- und Zeitarbeiter/innen werden in Hummels Analyse nicht erfasst, obwohl diese in der Modul- bzw. Wechselrichterproduktion bei einzelnen Unternehmen im Jahre 2010 Anteile von bis zu 20 Prozent erreicht haben. - In den verschiedenen Bereichen der Photovoltaik Branche wurden von Hummel nur die Arbeitsplatzzahlen der Unternehmen berücksichtigt, bei denen das „Solargeschäft“ mindestens die Hälfte des Umsatzes generiert. - Handwerks-Arbeitsplätze: Hier wurde in Hummels Auftrag eine Stichprobe von 416 Handwerksbetrieben gezogen. Es wird aus dem Papier nicht deutlich, ob dies die Grundgesamtheit oder Rücklauf ist. Ebenfalls wird nicht beschrieben, welche Art von Handwerksbetrieben angeschrieben wurden. Auch hier wurden nur die Unternehmen berücksichtigt, die mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze im Solargeschäft machen. - Induzierte Beschäftigung wird in Hummels Analyse nicht ausgewiesen. - Hummel verzichtet insgesamt darauf, Teilleistungen von Handwerksbetrieben und Dienstleistern im Solarbereich, die nur einen geringen Umfang am Gesamtumsatz hatten, hochzurechnen. Dies ist laut BSW-Solar falsch. Durch diese Abweichungen werde eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in der Photovoltaik Branche nicht erfasst, stellt der Branchenverband abschließend fest. Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) |