Artikel vom 21.08.2011, Druckdatum 29.03.2024

Gute Zukunftsaussichten für die Solarbranche

In den letzten Tagen wurden in der Presse vielfach ein Diskussionspapier von Wolfgang Hummel von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) zitiert, indem er der Solarbranche schlechte Zukunftsaussichten prognostiziert und die vom Bundesverband Solarwirtschaft und dem Bundesumweltministerium veröffentlichten Zahlen zu Arbeitsplätzen in der Solarbranche als deutlich zu hoch bezeichnet. Jetzt distanziert sich die HTW mit einer Pressemitteilung offiziell von Hummel und seinen Behauptungen.

Im Wortlaut heißt es in der Pressemitteilung der der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW):

„Da Herr Hummel lediglich als Lehrbeauftragter an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) arbeitet, handelt es sich ausschließlich um seine privaten Äußerungen und nicht – wie in der Presse erwähnt – und eine HTW-Studie.

An der HTW Berlin wird seit Mitte der 1990er Jahre erfolgreich der Studiengang Umwelttechnik/Regenerative Energien angeboten. Die Professorinnen und Professoren des Studiengangs sind aktiv in der Forschung in ihrem Bereich tätig und können die Aussagen der Untersuchungen von Herrn Hummel nicht bestätigen.

Herr Hummel vernachlässigt in seinen Berechnungen zahlreiche Arbeitsplätze und liegt daher systematisch zu niedrig. Auch die negativen Aussichten zur Zukunft der deutschen Solarindustrie und der Arbeitsmarktentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien lassen sich aktuell nicht bestätigen.

Zwar haben einige Unternehmen derzeit meist aufgrund von Managementfehlern wirtschaftliche Probleme, dennoch können die Zukunftsaussichten in Deutschland für die Solarbranche generell als gut angesehen werden. Aktuelle Publikationen von Professoren der HTW Berlin zeigen, dass die Photovoltaik in absehbarer Zeit bis zu 30 Prozent des deutschen Elektrizitätsbedarfs decken könnte. In etwa fünf Jahren ist danach sogar zu erwarten, dass die Photovoltaik in vielen Bereichen auch im vergleichsweise sonnenarmen Deutschland bereits ohne wirtschaftliche Förderung die volle Konkurrenzfähigkeit erlangen wird.

Aufgrund der aktuellen Fördersituation gibt es derzeit große saisonale Schwankungen bei den Installationszahlen. Wegen den aktuell guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den stark gesunkenen Preisen für Solaranlagen ist aber ein umsatzstarkes zweites Halbjahr 2011 für die Photovoltaik zu erwarten.

Verlässliche Prognosen für das Jahr 2012 lassen sich derzeit noch nicht erstellen. Große Steigerungen bei den Installationszahlen sind künftig vor allem im Ausland zu erwarten, da hier der Solarenergienutzung im Vergleich zu Deutschland erheblich niedriger ist. Insofern ist es sinnvoll, dass deutsche Unternehmen verstärkt im Ausland investieren. Da die Ausbildung und Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien in Deutschland zur Weltspitze zählt, ist zu erwarten, dass deutsche Arbeitskräfte auch beim internationalen Ausbau der erneuerbaren Energien entscheidend beteiligt sein werden. Die HTW Berlin wird auch weiterhin mit einer hochwertigen Ausbildung und einer aktiven Beteiligung der Professorinnen und Professoren an aktuellen Forschungsprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien ihren Beitrag dazu leisten.“ (Zitatende)

Quelle: Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)
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