Artikel vom 05.09.2011, Druckdatum 22.11.2024

Qualitätsstandard erlaubt zuverlässigen Vergleich von Photovoltaik-Modulen

Bei einem Workshop auf dem Solarkongress der Internationalen Gesellschaft für Solarenergie (International Solar Energy Society) in Kassel haben führende Forschungsinstitute aus Europa und den USA einen neuen Entwurf für einen Outdoor-Teststandard für Photovoltaik Module verabschiedet. Mit dem Standard vereinheitlichen die Projektpartner des Exzellenznetzwerks DERlab (Distributed Energy Resources Laboratories) Langzeitmessungen von Photovoltaik Modulen unter realen Bedingungen auf internationaler Ebene.

„Der Bedarf an Messungen unter realen Bedingungen steigt. Darauf haben wir mit dem neuen Standard reagiert“, erklärt Professor Nikos Hatziargyriou, Chairman des DERlab-Workshops. Der Standard bietet mit der Langzeitmessung des tatsächlichen Energieertrags ein Verfahren zur energetischen Bewertung von Photovoltaik Modulen außerhalb der Laborbedingungen.

Nach dem neuen Teststandard werden jeweils zwei Module mindestens ein Jahr lang parallel in Feldtests vermessen. Ein drittes, im Dunkeln gelagertes Modul dient als Vergleich. Die Messkarte zeichnet alle 15 Sekunden den Strom und die Spannung im optimalen Arbeitspunkt des Photovoltaik Moduls auf. Außerdem misst sie die Bestrahlungsstärke und die Modultemperatur und erfasst die gesamte Strom/Spannungskennlinie.

„Mit dem neuen Standard schafft DERlab ein einheitliches Messverfahren, mit dem der Ertrag von Solarstrommodulen standortspezifisch an unterschiedlichen Orten und klimatischen Bedingungen direkt verglichen werden kann“, erläutert Roland Bründlinger, Vorsitzender des DERlab Vorstands. „Während die IEC-Normen speziell die Leistungsfähigkeit der einzelnen Systemkomponenten von Solarstromanlagen berücksichtigen, ist unser Ziel, das gesamte System als Einheit charakterisieren zu können. Daher wollen wir auch in Kürze den Wechselrichter mit einbeziehen.“ 

Bis zum 20. September nimmt DERlab Kommentare entgegen. Anfang Oktober will das Netzwerk den Standard veröffentlichen. 

Info zum Exzellenznetzwerk DERlab:

In dem von der Europäischen Kommission geförderten Exzellenznetzwerk DERlab entwickelt das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) aus Kassel zusammen mit seinen Projektpartnern seit 2005 gemeinsame Anforderungen und Qualitätskriterien für den Anschluss und den Betrieb von dezentralen Stromerzeugern. Mit der Gründung des Vereins DERlab e.V. in Kassel 2008 haben die Projektpartner die weitere Zusammenarbeit auch nach Ablauf des sechsjährigen Forschungsprojekts besiegelt. 

Die Mitglieder des Vorstandes sind Roland Bründlinger (AIT), Dr. Philipp Strauss (Fraunhofer IWES), Peter Vaessen (KEMA), Prof. Graeme Burt (University of Strathclyde) und Maria-Luciana Rizzi (RSE). Zu den Partnern zählen: Fraunhofer IWES (Deutschland), University of Manchester (UK), KEMA (Niederlande), LABEIN-Tecnalia (Spanien), RISOE DTU (Dänemark), AIT (Österreich), NTUA (Griechenland), RSE (Italien), CEA (Frankreich), TU Sofia (Bulgarien), TU Lodz (Polen), University of Strathclyde (UK), K.U.Leuven for EnergyVille (Belgien), VTT Technical Research Centre (Finnland), University of Luxembourg (Luxemburg), Sandia National Laboratories (USA). 

Quelle: European Distributed Energy Resources Laboratories (DERlab) e.V.

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