Artikel vom 06.09.2011, Druckdatum 22.11.2024

In Namibia geht eine der größten Photovoltaik-Hybridanlagen in Afrika in Betrieb

Die juwi Solar GmbH (Wörrstadt) hat im Norden von Namibia ein weiteres Projekt zur Elektrifizierung des ländlichen Raums realisiert. Die installierte Photovoltaik Hybridanlage versorgt im Dorf Tsumkwe alle öffentlichen Gebäude und rund 100 Haushalte mit sauberem Sonnenstrom. Mit einer Solarleistung von 200 Kilowatt peak, einem Batteriespeicher von einer Megawattstunde und drei integrierten Dieselgeneratoren ist sie eine der größten netzfernen Photovoltaik Anlagen in Afrika.

„Mit dieser Anlage haben wir einen Standard gesetzt, den wir gerne auf andere Projekte in Afrika übertragen möchten“ sagt Fabian Jochem, zuständiger Abteilungsleiter für den Bereich netzferne Energieerzeugung bei der juwi Solar GmbH.

Am 15. August 2011 gab es in Tsumkwe wieder rund um die Uhr Strom Das gab es zuletzt vor drei Jahren. Damals konnte sich die Gemeinde die Stromproduktion noch leisten. Gestiegene Rohöl- und Transportkosten haben jedoch dazu geführt, dass der gemeindeeigene Dieselgenerator täglich nur noch für drei Stunden betrieben werden konnte.

Die von der juwi-Gruppe in Kooperation mit dem lokalen Partner Alternative Energy Systems cc. (Alensy) in nur sechs Wochen realisierte Photovoltaik Hybridanlage versorgt im Dorf die Krankenstation, Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung, Polizeiwache, eine Radiostation und das Mobilfunknetz sowie rund 100 Privathaushalte mit Strom

Die 918 installierten polykristallinen Module versorgen Tsumkwe tagsüber zu 100 Prozent mit sauberem Solarstrom. Die in die Anlage integrierten drei Dieselgeneratoren mit einer Gesamtleistung von 630 KVA werden in den Abendstunden für je drei Stunden oder im Falle eines niedrigen Batteriestandes bedarfsorientiert zugeschaltet. Der produzierte Strom wird über eine Trafostation in zwei 11 kV Mini-Netze aufgeteilt.

Durch das Aufteilen in so genannte „Mini-Grids“ ist es möglich „unwichtige Verbraucher“ - so genannte Non-Essential Loads - beispielsweise die Straßenbeleuchtung, zu Gunsten von „wichtigeren Verbrauchern“ (Essential Loads), wie etwa die Krankenstation, vom Netz zu nehmen.

Durch die neue Anlage kann die Gemeinde ihre Stromerzeugungskosten um 25 Prozent reduzieren. Geplant und betreut wurde das Tsumkwe Energy Projekt von der Desert Research Foundation Namibia (DRFN). Betrieben werden soll es von NamPower, dem örtlichen Energieversorgungsunternehmen.

Um einen einwandfreien Betrieb des Solarkraftwerks zu gewährleisten, wurden die örtlichen Betreiber im Anschluss an die Inbetriebnahme durch juwi-Mitarbeiter geschult und mit Betrieb und Wartung der Anlage vertraut gemacht. Gesteuert und überwacht wird sie von einer eigens von juwi entwickelten Steueranlage, die sowohl die Batteriewechselrichter der Firma SMA überwacht als auch die Generatorsteuerung übernimmt. Über eine GSM Fernüberwachung ist es möglich, die Anlage über das Internet aus Windhoek oder Deutschland zu überwachen.

Quelle: juwi Holding AG
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