Artikel vom 17.09.2011, Druckdatum 26.12.2024

ZSW baut in Ulm Produktionstechnologien für Lithium-Akkus auf

Ein Forschungsprojekt im Südwesten soll künftig Fortschritte bei der Produktion von Lithium-Akkus vorantreiben. Der Ort des Forschungsvorhabens ist das am 15. September offiziell eröffnete Labor für Batterietechnologie „eLab“ des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) am Standort Ulm. Ziel ist es, Lücken in der Wertschöpfungskette in Deutschland zu schließen. Dadurch soll der Aufbau einer regionalen Batterieindustrie gestärkt werden.

Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt mit fünf Millionen Euro. Wirtschaftsminister Nils Schmid überreichte im ZSW Ulm am 15. September die offizielle Förderzusage.

Die Forschungsbedingungen für das neue Projekt sind ideal: In kürzester Zeit wurde mit dem „eLab“ ein einzigartiges Labor für die Entwicklung von Batterien eingerichtet und in Betrieb genommen. Die Themenschwerpunkte sind die Entwicklung von Fertigungsprozessen für Lithium-Ionen-Batterien, der Einsatz in Elektrofahrzeugen, oder die Speicherung erneuerbarer Energien. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg hat nicht nur den Aufbau der Forschungsinfrastruktur gefördert, sondern fördert jetzt die Entwicklung der von der Industrie dringend benötigten Produktionstechnologie für Elektroden.

Minister Dr. Nils Schmid: „Der Batterie kommt in den elektromobilen Zukunftsszenarien und vor dem Hintergrund der Energiewende eine Schlüsselstellung zu. Leistungsfähigkeit, Langlebigkeit, Sicherheit, Bezahlbarkeit und nicht zuletzt das Recycling sind die wesentlichen Herausforderungen, die von den Herstellern künftiger Batteriesysteme für Elektromobile unter einen Hut zu bringen sind. Die zeitnahe Umsetzung dieser Vorgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist eine Herausforderung für alle beteiligten Akteure, insbesondere auch für die angewandte Forschung.“

Professor Werner Tillmetz vom ZSW sagte: „Mit der neuen hervorragenden Ausrüstung positionieren wir den Standort Ulm in Baden-Württemberg als Spitzenstandort in der Batterieforschung. Durch das Engagements des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft kann die Wertschöpfung für diese Zukunftsthemen im Land ausgebaut werden.“

Das ZSW verfügt seit Jahren über hohe Kompetenzen in der Materialentwicklung sowie bei Batterietests und deckt seit Jahren wesentliche Komponenten der Wertschöpfungskette bereits ab. In dem neu eingeweihten Labor wurde die Technologiebasis für die Entwicklung und Verifikation von innovativen Materialkonzepten in standardisierten Referenzzellen geschaffen. Parallel können die entsprechenden Fertigungstechnologien entwickelt und Zelldesigns optimiert werden.

Die Herstellung von Elektrodenfolien für Lithium-Ionen-Batterien basiert auf einer komplexen Prozesskette mit zahlreichen Einflussgrößen bei der Partikelvorbehandlung, oder Pastenentwicklung, bei der Beschichtung und der Schichtverdichtung. Schlüsseltechnologie ist deshalb die Produktionstechnik für die Herstellung dieser Elektroden. Im eLaB sollen die Forscher des ZSW die Wirkungszusammenhänge zwischen Materialeigenschaften und Prozessparametern aufklären und die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse in industrielle Herstelltechniken für Elektroden gewährleisten.

Das ZSW gehört zu den führenden angewandten Forschungsinstituten auf den Gebieten Photovoltaik regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. Am Standort Ulm betreibt das Institut das europaweit größte Entwicklungs- und Testzentrum für Hochleistungsbatterien und Brennstoffzellen. Seit 20 Jahren entwickeln die ZSW-Forscher mit Mittelstand und Industrie mobile und stationäre Systeme. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit über 200 Wissenschaftler/innen, Ingenieur/innen und Techniker/innen beschäftigt. Sie erwirtschaften einen Umsatz von 25 Millionen Euro.

Quelle: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
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