Artikel vom 16.09.2011, Druckdatum 22.11.2024

Stadtwerke setzen auf Erneuerbare Energien und KWK

Die deutschen Stadtwerke haben 2010 ihre Stromerzeugung um rund 9 Prozent gesteigert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Die kommunalen Energieversorger setzen zunehmend auf die Erneuerbaren Energien sowie auf die Kraft-Wärme-Kopplung. Ein Drittel der derzeit im Bau oder im konkreten Genehmigungsverfahren befindlichen Erzeugungsanlagen der deutschen Stadtwerke entfallen auf Erneuerbare Energien.

Aktuell befinden sich 15.223 Megawatt (MW) im Besitz der kommunalen Erzeuger, ein Anstieg von rund neun Prozent im Vergleich zu 2009 (13.998 MW). Gemessen an der in Deutschland insgesamt installierten Netto-Engpassleistung der allgemeinen Versorgung in Höhe von 154.824 MW bedeutet das einen moderat gestiegenen Marktanteil von 9,8 Prozent (2009: 9,2 Prozent). 

„Für einen funktionierenden Wettbewerb und eine nachhaltig preiswerte und zukunftsfähige Energieversorgung ist das immer noch viel zu wenig“, kommentiert Stephan Weil, VKU-Präsident und Oberbürgermeister von Hannover, das Ergebnis. „Mit der beschlossenen Energiewende hin zu mehr dezentralen Technologien haben wir nun die Chance, unseren Anteil an der Stromerzeugung deutlich zu steigern. Bis 2020 wollen wir diesen mindestens verdoppeln.“ 

Dabei setzen die kommunalen Energieversorger vor allem auf die Erneuerbaren Energien, auf Gas als Brückentechnologie und auf die Kraft-Wärme-Kopplung Derzeit sind 3.272 MW an Erzeugungsanlagen im Bau oder im konkreten Genehmigungsverfahren, wovon ein Drittel auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien entfällt. Insgesamt wenden die kommunalen Versorger bereits 6,7 Milliarden Euro auf, weitere Milliardeninvestitionen werden dazu kommen.

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: „Die Stadtwerke stehen bereit, ihre Erzeugungskapazitäten massiv auszubauen.“ Zu den wichtigen Voraussetzungen dafür gehöre aber, „die entsprechenden Rahmenbedingungen für den Bau hocheffizienter und flexibler Gaskraftwerke, so zu setzen, dass sich der Bau auch lohnt“, so Reck. Dabei müsse auch über geeignete Investitionsanreize und Kapazitätsmechanismen nachgedacht werden, die den Wettbewerb auf dem Erzeugungsmarkt weiter stärken.

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kann jedoch nur gelingen, wenn neben den Übertragungs- auch der Aus- und Umbau der Verteilnetze gestärkt wird“, so Reck. Bereits heute werden über 80 Prozent der Erneuerbaren Energien auf der Verteilnetzebene eingespeist. Die Kosten dafür schätzt der VKU bis 2030 auf 25 Milliarden Euro. Darin noch nicht enthalten sind die Kosten für den Umbau zu intelligenten Netzen, die aber berücksichtigt werden müssen, „um die schwankenden Einspeisemengen von Strom aus Wind und Sonne auszugleichen“, sagt der VKU-Hauptgeschäftsführer. „Das minimiert den notwendigen Ausbaubedarf bei den Übertragungsnetzen und steigert die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern.“

Quelle: Verband kommunaler Unternehmen e.V.
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