Artikel vom 23.11.2011, Druckdatum 22.11.2024 | |
Georg-Salvamoser-Preis für standardisierte Gründung von Energiegenossenschaften Die Georg-Salvamoser-Stiftung und die Stadt Freiburg haben die Preisträger des erstmals verliehenen Georg-Salvamoser-Preises 2011 ausgezeichnet. Der Hauptpreis ging an die Agrokraft GmbH für die standardisierte Gründung von Energiegenossenschaften. Sonderpreise erhielten die Freiburger Schülerfirma Scolaire sowie der Ingenieur und Nebenerwerbslandwirt Johannes Rösch aus Oberried. Der Ort der Festveranstaltung war mit Bedacht gewählt: Mit der Solar-Fabrik hatte der 2009 verstorbene Unternehmer Georg Salvamoser seinen Ruf als visionärer Solarpionier begründet. In den Räumen der Solar-Fabrik, die Salvamoser aus kleinsten Anfängen aufgebaut und jahrelang geleitet hatte, wurde am Sonntag, den 13. November 2011 der nach ihm benannte Preis verliehen. In seiner Begrüßungsansprache hob Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon das Lebenswerk von Georg Salvamoser hervor: „Seinen Ideen und seinem unternehmerischen Engagement verdanken wir, dass Freiburg sich zu einem führenden Standort der Solarwirtschaft entwickeln konnte.“ Maria Salvamoser dankte der Stadt Freiburg für die hervorragende Zusammenarbeit und den Sponsoren für ihre großzügigen Spenden, die den Georg-Salvamoser-Preis erst möglich machten, darunter vor allem die Solar-Fabrik AG, das Fraunhofer ISE, die Stiftung Viamedica Prof. Dr. Franz Daschner, der Wirtschaftsverband 100% GmbH und die Agentur triolog. In seiner Festrede hob Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker hervor, dass es angesichts fortschreitender Klimaveränderungen das Gebot der Stunde sei, die Entwicklung des Wohlstandes von der Entwicklung der CO2 Emissionen endlich zu entkoppeln: „Deutschland kann hier Vorreiter sein“. Die Träger des Georg-Salvamoser-Preises, Michael Diestel und Matthias Klöffel von der Agrokraft GmbH (Neustadt/Saale), machten im Interview mit dem Moderator Dr. Franz Alt deutlich, dass genügend Geld in der Gesellschaft vorhanden sei, um die Energiewende zu finanzieren: Allein in ihrem Landkreis Rhön-Grabfeld (84.000 Einwohner/innen) betrage die jährliche Geldvermögensbildung 125 Millionen Euro. Das gesamte Geldvermögen im Jahre 2009 betrage 4,4 Milliarden Euro. Wenn diese Summen über Genossenschaften verstärkt in Erneuerbare Energieprojekte investiert werde, bleibe das Kapital dem regionalen Wirtschaftskreislauf erhalten, so die Träger des mit 40.000 Euro dotierten Hauptpreises. In einer anschließenden Video-Grußbotschaft beglückwünschte Prof. Dr. Klaus Töpfer die Jury für ihre gute Entscheidung: „Mit Energiegenossenschaften haben die Bürgerinnen und Bürger die Chance, wieder selbst mit Hand anzulegen bei der Gestaltung von Energieerzeugung und Energieverbrauch.“ Sonderpreisträger Johannes Rösch, Ingenieur und Nebenerwerbslandwirt aus Oberried, unterstrich im Gespräch mit Franz Alt die Bedeutung der Landwirte beim Umbau der Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien: „Die Landwirte haben Raum und Platz, und sie sind technisch versiert, um die Technologien anzuwenden und zu betreiben.“ Simone Lapp und Hildegard Bayerlander-Thoman von der ebenfalls mit einem Sonderpreis (je 5.000 Euro) ausgezeichneten Schülerfirma Scolaire kündigten an, als nächstes ein Windenergieprojekt zu realisieren, gemeinsam mit der Partnerschule in der Freiburger Partnerstadt Besançon (Frankreich). Der Georg Salvamoser Preis Der Georg Salvamoser Preis ist einer höchstdotierten deutschen Umweltpreise. Namensgeber ist der Freiburger Solarpionier, Gründer der Solar-Fabrik und visionäre Unternehmer Georg Salvamoser (1950-2009). Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung auf Anregung des Freiburger Oberbürgermeisters Dr. Dieter Salomon, der Familie Salvamoser sowie des Wirtschaftsverbandes 100 Prozent GmbH. Mit dem Preis sollen Menschen und Institutionen unterstützt werden, die sich auf dem Weg zu Erneuerbaren Energien nicht aufhalten lassen. Deshalb zeichnet der Georg-Salvamoser-Preis solche Projekte aus, deren Initiatorinnen und Initiatoren eine Versorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien voranbringen möchten und mit ihren Ideen Vorbild und Beispiel für andere sind. Mit der Einrichtung des Preises soll das Lebenswerk des früh verstorbenen Unternehmers weiter seine Wirkung entfalten. Im Gedenken an sein unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement für die deutsche Umweltwirtschaft gründete seine Frau die „Georg-Salvamoser-Stiftung“. Unterstützt und mit weiterem Stiftungskapital ausgestattet wird die Stiftung unter anderem von der Solar-Fabrik AG, dem Bundesverband Solarwirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, der Freiburger Agentur triolog sowie von der Stiftung Viamedica des Freiburger Umweltmediziners Prof. Franz Daschner. Quelle: Solar-Fabrik AG |