Artikel vom 02.12.2011, Druckdatum 22.11.2024

dena: Regulierung des Stromnetzbetriebs an Energiewende anpassen

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) plädiert dafür, die staatlichen Vorgaben für den effizienten Betrieb von Stromnetzen an die Herausforderungen der Energiewende anzupassen. Das derzeitige Verfahren zur sogenannten Anreizregulierung orientiere sich allein an der Effizienzsteigerung im Bestandsnetz und berücksichtige nicht den bevorstehenden Um- und Ausbau der Netzinfrastruktur. Insbesondere auf der Ebene der Stromverteilnetze sieht die dena die Gefahr, dass dadurch dringend notwendige Investitionen und Innovationen behindert werden.

Derzeit erhebt die Bundesnetzagentur die Daten für das Jahr 2011, auf deren Grundlage die Vorgaben für die kommende Regulierungsperiode (2014-2018) definiert werden sollen. Ziel der Anreizregulierung ist es, Kostensenkungen bei den Entgelten für Stromnetze durchzusetzen. Dafür werden Erlösobergrenzen für die Netzbetreiber und Richtwerte für den effizienten Netzbetrieb festgelegt.

„Bei der Regulierung des Stromnetzbetriebs müssen wir die Energiewende mitdenken“, betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Die Bundesregierung sollte deshalb dafür sorgen, dass der Anpassungs- und Optimierungsbedarf sowie die veränderte Rolle der Netzbetreiber bei der Anreizregulierung berücksichtigt werden. Investitionen in die Zukunft der Stromverteilnetze dürfen nicht behindert werden.“

Allein die Integration der Erneuerbaren Energien erfordert nach Angaben der dena einen enormen Aus- und Umbau der Verteilnetze. Bereits heute würden ein Großteil der regenerativen Stromerzeugungsanlagen und eine wachsende Zahl an Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen über die Verteilnetze in das deutsche Stromversorgungssystem integriert. Deshalb sei zu prüfen, wie innovative Betriebsmittel und neue Betriebsführungskonzepte in den Stromverteilnetzen eingesetzt werden können. Entsprechend müssten auch die Rahmenbedingungen optimiert werden.

Die dena untersucht derzeit in einer Studie, welche Anforderungen die Energiewende an den Ausbau und die Umgestaltung der Stromverteilnetze bis 2030 stellt. Auf Basis der Studienergebnisse soll ein strategisches Modernisierungskonzept mit konkreten Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft erarbeitet werden. In einem heute veröffentlichten Positionspapier der dena und des an der Studie beteiligten Projektkonsortiums wird der Zusammenhang zwischen Energiewende, Ausbau der erneuerbaren Energien und Wandel der Verteilnetze erläutert und der Analysebedarf auf technischer wie energieregulatorischer Ebene definiert.

Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
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