Artikel vom 07.12.2011, Druckdatum 22.11.2024

Machnig: „Die Energiegenossenschaft ist ein Zukunftsmodell“

Das Thüringer Wirtschaftsministerium fördert die Weiterbildung zum Projektentwickler für Energiegenossenschaften. Seit Ende September werden in Thüringen zum ersten Mal Projektentwickler ausgebildet, die Bürgerinnen und Bürger bei der Gründung einer Energiegenossenschaft unterstützen sollen. Dieser erste Kurs bildet die Pilotphase. „Die Energiegenossenschaft ist ein Zukunftsmodell“, sagte der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig anlässlich der Halbzeit des ersten Kurses. „Die Bürger können einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten und mit Wind- oder Solarparks ihren eigenen Strom produzieren.“

Diese Maßnahme sei ein weiterer Baustein auf dem Weg zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Thüringen, heißt es in einer Pressemitteilung des Thüringer Wirtschaftsministeriums. Der Kurs geht vom 26. September 2011 bis 1. Februar 2012 und damit über einen Zeitraum von insgesamt vier Monaten. Mit Unterstützung dieser Projektentwicklerinnen und -entwickler könnten sich auch in Thüringen Energiegenossenschaften bilden, heißt es da. 

In Nachbarländern wir Baden-Württemberg gibt es längst solche Gemeinschaften wie die Solar-Bürger-Genossenschaft eG in Freiburg oder die Heidelberger Energiegenossenschaft. Sie bauen ihre eigenen Photovoltaik Parks und produzieren Strom in eigener Regie. In den neuen Bundesländern steht diese Eigeninitiative noch am Anfang, die Weiterqualifizierung zum Projektentwickler soll die Gründung dieser Genossenschaften befördern. „Energiegenossenschaften haben viele Vorteile: Sie sind demokratisch, es handelt sich um eine sinnvolle Geldanlage und um eine Investition in eine zukunftsfähige Technologie“, so der Minister.

Zum Projektentwickler weiterqualifizieren können sich Architekt/innen, Energieberater/innen, Mitarbeiter/innen aus Umweltverbänden oder anderen Institutionen. In der Weiterbildung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gründung einer Genossenschaft, ihre Rechtsform und Finanzierung. Sie erfahren, welche Förderprogramme es gibt und wie eine Gruppe von Bürgern zu einem Team zusammenwächst. 

„Die Erneuerbaren Energien sind eine vielseitige Technologie – sie können gleichermaßen von großen Unternehmen wie von kleinen Bürger-Gemeinschaften genutzt werden“, so der Minister. Das Wirtschaftsministerium unterstützt diesen Kurs aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der beruflichen Weiterbildung mit rund 20.000 Euro, die Gesamtkosten für diesen Kurs liegen bei knapp 34.700 Euro. Nach Auswertung der Pilotphase sind weitere Kurse geplant.

Weitere Informationen unter www.energiegenossenschaften-gruenden.de oder www.eebt.de/de/energiegenossenschaften.html.

Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
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